Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2014 03.05.

Cloud No. 9

„Cloud No. 9“, ein Kassler/Schweizer Trio fand sich nach vielen Jahren wieder zusammen, um am Samstag in der Kneipenbühne „Music from Laurel Canyon“ – das ist ein Ort im Herzen von Los Angeles – zu zelebrieren. Neben dem „Big Yellow Taxi“ von Joni Mitchell und der Hippie-Hymne „Love The One You’re With“ von Steven Stills gab es viele wunderschöne Songs zu hören und wiederzuentdecken, etwa „I Don’t Want Talk About It“ von Crazy Horse oder „I Am A Patriot“ von Jackson Browne. Natürlich durften auch Songs von Bob Dylan nicht fehlen, der schon ein paar Jahre früher und noch dazu in New York zu wirken begann um die Welt der Musik radikal zu ändern. 
„Cloud No. 9“ – Andrea, Wolf und Willi – legen großen Wert auf oft dreistimmigen Gesang, den sie vorzüglich arrangieren. Zudem bringen sie mit Gitarren, Bass, Mandoline und Perkussion eine Menge Farbe ins musikalische Flower-Power-Geschehen. Das alles erinnert ein wenig an „Inside Llewyn Davis“, den jüngsten Film der Coen-Brüder, in dem die Geschichte eines Singer/Songwriters erzählt wird, der zu Anfang der 60-er Jahre in New York sein Glück versucht: geprägt von traumhaft schönem Gesang, profunder, oft melancholischer Lyrik und den dazu passenden Melodien und Harmonien. 
„Cloud No. 9“ entführten ihre Zuhörer jedenfalls auf ganz ähnliche Weise wie die Coen-Brüder in eine Zeit, in der viel mehr Aufbruchsstimmung als heutzutage herrschte; in der die Welt noch verbesserbar erschien – und so konnte man, wenn man wollte, in Owei wieder einmal  für ein paar Stündchen auf „Wolke sieben“ schweben.