Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Teetotallers
Trotz des DFB-Pokalendspiels und des Neumarkter Frühlingsfests zelebrierte die Kneipenbühne am Samstag ihr Saisonabschlusskonzert – und zwar mit einem Irish/Scottish-Folk-Abend. Die nun seit „zehn plus einem Jahr“ bestehende Gruppe „Teetotallers“ gastierte nach sechs Jahren wieder einmal im O’wei’ und bewies neben unbändiger Spielfreude große Stilsicherheit und Knowhow. Sänger, Bodhránspieler und Gitarrist Uwe Zapala, Spiritus Rector des Projekts, konnte auf eindrucksvolle Weise die manchmal todtraurigen Inhalte der Songs von der Grünen Insel vermitteln, etwa in „Poverty Knock“, „Step it out Mary“ oder „Back Home in Derry“, der zweiten Zugabe; Lieder, die in krassem Gegensatz zu den ebenfalls dargebotenen vor Lebensfreude nur so strotzenden Jigs und Reels stehen. Und so durften die Zuhörer sich in einem akustischen Wechselbad der Gefühle verwöhnen lassen, von Soli in wildem Tempo, oft mehrstimmigem Gesang – „Mary Black Katie“ wurde von den drei Frauen der Band wunderschön dreistimmig interpretiert – und einem insgesamt geschmackvoll ausgewählten Repertoire, bei dem bewusst auf die alten Gassenhauer wie „Whiskey in the Jar“ verzichtet wurde und das dennoch das Publikum zum Mitsingen und –klatschen bewegte.
Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Fiddlespielerin Madeleine Madeheim – zum ersten Mal übrigens auch live an der irischen Harfe zu erleben – und Brigitte Gradl, von der die oft bösartig eigenwilligen Tin Whistles bravourös beherrscht wurden.