Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Blue Heat
Blue Heat debütierte am Samstag in der Kneipenbühne. Fünf Individualisten, fünf versierte Musiker zelebrierten einen Sound, der an den eleganten Blues des Chicago der 70er-Jahre erinnerte. Treibender Groove, bemerkenswerte Arrangements, spannende, ausladende Soli und eine großartige Stimme begeisterten das Publikum im gut gefüllten Klassenzimmer. Diana Laden legte ihr ganzes Herz und Gefühl in Klassiker des Soul und des Blues. Selten hat man eine so gefühlvolle Version von Gershwins „Summertime“ gehört. Das ist ein Song, der von allen möglichen Möchtegerns schon lange zu Tode geritten wurde. Bei „Blue Heat“ feierte er eine kleine aber feine Auferstehung. Begeistern konnten Güven Süvenclis Schlagzeugsoli, bei denen er alle technischen, dynamischen, agogischen und polyrhythmischen Register zog. Saxophonist Stefan Greisinger zeigte, was man alles mit dem Instrument machen kann: Zirkulartechnik, Flageolett und vor allem geschmackvolles Umschalten von Blue Notes zu Jazzphrasen konnten rundum überzeugen. Jürgen Schottenhammls Gitarre tat ein Übriges. Mit sattem Sound, grooviger Begleitung und feinen Soli trieb er das musikalisch Geschehen voran. Ralf "Banz" Heilmann, schließlich lieferte auf der Hammondorgel nicht nur einen fülligen Klangteppich und hübsche Melodiephrasen, sondern seine linke Hand ersetzte ohne Mühe einen Bassisten. Mehrere Zugabeforderungen vom begeisterten Publikum konnten nicht ausbleiben.