Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
The Folk Project
„The Folk Project“ betörte die Besucher in der vollen Kneipenbühne mit einer phantastischen Auswahl an Songs von Tim Hardin bis Muddy Waters, von Eric Clapton bis Sting; den Schwerpunkt allerdings bildeten Klassiker von Bob Dylan. So war eine Version von „All Along The Watchtower“ zu hören – genauso eigenwillig wie die Interpretation von Jimi Hendrix, aber eben komplett anders. Unbekannteres wie Guy Clarks „The Dublin Blues“ (wunderschön!) wechselte sich mit Eigenkompositionen ab. Das glanzvolle „Feels like Home“ aus der Feder des Gitarristen Hans Yankee Meier drückte ein ähnliches Gefühl wie Randy Newmans gleichnamige Nummer aus. „Gambling High“ vom meisterhaften Akkordeonspieler Sepp Frank könnte durchaus auch von Bob Dylan sein: „Coffee’s hot, Feeling’s cold“ – Herrlich! Überhaupt erwies sich Sepp Frank als Kenner der Materie – selten hat in O’wei jemand „Like A Rolling Stone“ so anrührend gesungen. Witzige Ansagen wie „Wir spielen als nächstes 'Weils hoaß is' (Wild Horses) vom 'Jager Mich und die Stoana-Buam' gehörten zur bunten Mischung genauso wie Instrumentalstücke voller Gefühl und Feuer, darunter Yankee Meiers ausgefuchster Bossa Nova und erstaunliche Soli vom Schlagzeuger Peter Asanger und Kontrabassisten Wolfgang Berger – beide erwiesen sich als mit allen Wassern Gewaschene. War der mehrstimmige Gesang des virtuosen Quintetts allein schon eine Wonne, so ging doch die Sonne auf, wenn die junge Sängerin Claudia Dechand (neu in der Band) die Hauptstimme übernahm. Voller Charme und manchmal ein wenig an Annett Louisan erinnernd, eroberte sie im Flug die Herzen des Publikums, dessen Begeisterung naturgemäß kein Ende finden wollte.