Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Big Time
Michael Kusche dient der Kneipenbühne seit vielen Jahren als Garant für hochkarätigen Blues und wird genau aus diesem Grund immer wieder ins Oberweilinger Kulturzentrum eingeladen. Ob mit „Kusches Herz“, dem „B.B.King Project“ oder den „Tears and Drops“ – um nur einige seiner Combos zu nennen –, immer bringt er ungewöhnlich frischen Wind ins Bluesgeschehen. Das liegt ohne Zweifel an seiner unvergleichlich authentischen Art, Gitarre zu spielen und zu singen.
Auch mit seiner brandneuen Band “Big Time“, die am vergangenen Samstag im O’wei’ ihren allerersten öffentlichen Auftritt feierte, setzt er diese Tradition fort und zeigt zusammen mit seinem erstklassigen Team, wie groß die Bandbreite schwarzer Musik sein kann. Manchmal nämlich fühlt sich der Zuhörer erinnert an den legendären Alexis Korner, der die britische Bluesszene wie kein anderer bereicherte, manchmal scheint der Godfather of Soul, James Brown, seine Finger im Spiel zu haben, manchmal bläst Bob Marley aus dem Jenseits den Rauch einer geheimnisvollen Würzmischung ins musikalische Livegeschehen und manchmal hört man einfach nur puren urbanen Blues. Dann befinden sich Musiker und Zuhörer in einem spannenden akustischen Roadmovie zwischen Memphis und Chicago. Auch wenn Kusche alle Songs selbst getextet und komponiert hat: Muddy Waters und B. B. King lassen ständig grüßen.
Big Time! Die Mannschaft mit dem Schlagzeuger Jochen Schmidt, dem Bassisten Harry Hirschmann, dem Posaunisten Ralf Bauer und dem Keyboarder Peter Adamietz erweist sich dabei als derart routiniert, dass einem die Spucke wegbleibt. Das trotz bedenklichem Glatteiswetter zahlreiche Publikum war zu Recht ausnahmslos begeistert.