Veranstaltungskritiken

Chris Colter – man kennt ihn im Landkreis als „Cheese“ und vor allem als hervorragenden Shouter bei den altehrwürdigen Gruppen „Tana Nile“ und „Snakehunter“ – hat mit seiner Band beim dritten Auftritt auf der restlos ausverkauften Kneipenbühne neue Qualitäts-Maßstäbe gesetzt. Einen ganzen Abend ausschließlich mit eigenen Kompositionen zu gestalten, ist ein Wagnis – schließlich will das Publikum normalerweise Musikstücke hören, die allgemein bekannt sind; oder Akkordabläufe hören, die so vorhersehbar sind wie eine ausgenudelte Bluesstrophe. Das ist bei der wunderbaren Chris Colter Band komplett anders. Da steht ein energisches agierendes, virtuoses Quintett auf der Bühne, das seine begeisterte Zuhörerschaft vom ersten Moment an mitnehmen kann auf eine Reise in den Mainstream-Rock, die doch in jedem Moment einmalig ist: Da passen die Textinhalte, die Arrangements, das Können jedes einzelnen Bandmitglieds, das Zusammenspiel, der mehrstimmige Gesang, die Soli … Was will man mehr?!
Als letzte Zugabe coverte die Chris-Colter-Band dann doch; eine Komposition von George Harrison, nämlich dessen Geniestreich „While My Guitar Gently Weeps“. Die Band tat das auf eine unvergleichliche, unerhörte Art und Weise und setzte einen Marker in den O’wei-Kalender: „übers Jahr unbedingt wieder!“ Erwähnt werden muss der sechste Mann im Team, Fabian Scherer am Mischpult, der mit viel Geschmack und großem Knowhow der Band einen ebenso druckvollen wie transparenten Sound bescherte – auch ihm gebührt höchstes Lob.