Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Black Patti
Prewar-Blues, so authentisch präsentiert, dass einem buchstäblich die Spucke wegbleibt; das heißt: was das Duo „Black Patti“ am vergangenen Samstag auf der Kneipenbühne ablieferte, ist wirklich schwer zu beschreiben. Nicht nur, dass die beiden mit unverfälschtem Zusammenspiel begeisterten – man macht die Augen zu und schon fühlt man sich in den schwärzesten Musikbereich der USA versetzt –, sie vermittelten jenen unvergleichlichen Stil, der zu recht als die Wiege jeglicher Pop- und Jazzkultur gilt, auf warmherzige, witzige, intelligente, also rundum überzeugende Art. Das mucksmäuschenstille, zahlreiche Publikum war vom ersten Moment an fasziniert von Peter Crow C. (Gesang, Gitarren, Bluesharp) und Ferdinand „Jelly Roll“ Kraemer (Gesang, Mandoline, Mandola, Gitarren). Deren Routine, ergänzt von unbändiger Spielfreude, unprätentiöser Virtuosität, anrührender Intensität und informativer Conference lieferte ein Gesamtbild ab, das prächtiger nicht sein kann, und lässt ohne Zweifel alles verblassen, was sich hierzulande mit einem fadenscheinigen, billigen Windbeutel-Mäntelchen schmückt, auf das mit holprig wirkenden Lettern das Wort „Blues“ gepinselt ist.