Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Franz Hajak & The Blue Lunatics
Äußerst entspannt, frei, kreativ und virtuos präsentierten sich am Samstag auf der Kneipenbühne Franz Hajak und die Blue Lunatics, ein Ensemble, das fast ausschließlich aus Musikern besteht, die in der Kneipenbühne seit vielen Jahren immer wieder als Garanten für vorzügliche Qualität gelten.
Da ist der Saxophonist Markus Rießbeck, der bei „Hot Klub“ und „Chris B.“ in O’wei schon viel Freude bereitete und gute Laune verbreitete, da ist Peter Horcher, der unzählige Male mit „Argile“ das Klassenzimmerpublikum erstaunte und beglückte, da ist Helmer Körber, ein Bassist, der mit seiner virtuosen Zuverlässigkeit die Kultband „Cry Freedom“ (Rudi Madsius) bereicherte, der mit Klaus Brandl in O’wei Highlights setzte und übrigens mit dem Ihre-Kinder-Komponisten und Texter Ernst Schultz im kommenden Jahr als Mitglied der legendären „Wundertüte“ auf dem Programm steht. Jochen Sauter schließlich, Sologitarrist höchster Güte, ist in O’wei bisher zwar ein Unbekannter, das lässt sich jedoch über kurz oder lang bestimmt ändern, ist er doch in vielen Musiksparten – wie Country, Bluegrass, Blues, Funk, HipHop, Rock und Chanson – bewandert! Last not least, der Mastermind der Gruppe, Franz Hajak, ist einer der Altvorderen der Nürnberger Bluesszene, ein Gitarrist und Pianist, der mit gnadenlos ungeschminktem Gefühl Blues- Rock- und sogar Schlagerklassiker interpretiert, auf eine Weise, aufgrund derer einem hin und wieder wohlige Schauer über den Rücken laufen. Das Erstaunliche: er spielt nicht nach, er erfindet diese alten Ohrwürmer neu. Dazwischen gibt er liebenswürdige Geschichten zum Besten: Herrlich, wie er erklärt, was ein Gumbo ist. Tja, da hätte man vor Ort sein müssen, um den Zusammenhang zwischen Autoreifen, Opossum und scharfer Chilischote so richtig sinnlich begreifen und nachvollziehen zu können.