Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Muddy What?
Im ausverkauften Oberweilinger Kulturzentrum fand am Samstag ein Saisonabschluss statt, bei dem das gesamte Publikum bereits ab dem ersten Moment aus dem Häuschen geriet, denn was die junge Bluesband „Muddy What?“ ablieferte, spottet jeder Beschreibung.
Nun gut, bei einer Würdigung muss man eine Charakterisierung ja trotzdem versuchen. Das Trio verweist wirklich fast alles, was sich hierzulande als Bluesband tituliert, auf die hinteren Plätze. Die Linkshänder-Sologitarristin und Mandolinenvirtuosin Ina Spang präsentiert ihr Spiel mit großartiger Technik und ebensolchen Sounds, ist absolut stilsicher und verbreitet zudem eine Fröhlichkeit und Spielfreude, die einen umhaut. Ihr Bruder Fabian, als Sänger mit einer Bluesröhre gesegnet, die ihresgleichen sucht, verfügt über ein erlesenes Sortiment an Gitarren, die er stets geschmackvoll einzusetzen weiß. Er spielt sein Rhythmusinstrument absolut hieb- und stichfest, doch hält er sich sensibel zurück, um Inas eruptivem Umgang mit Melodielinien und Groovemustern den größtmöglichen Freiraum zu gewähren. Und dann ist da noch der dritte im Bunde, Dominik Back, ein Schlagzeuger, dessen Namen man sich merken sollte! Technisch versiert, feinsinnig, rücksichtsvoll und stets auf dem Punkt, wenn es um Breaks, Tempowechsel und andere Finessen geht, unterstützt er die Geschwister Spang im besten musikalischen Sinn. Alles in allem – Muddy What? – besser geht's nicht! Ach ja, fast vergessen: Die Band spielt größtenteils Eigenkompositionen; wenn sie jedoch Coverversionen darbietet (etwa Kompositionen von Bob Dylan, den Rolling Stones oder Jimi Hendrix), tut sie das auf eine sehr spezielle, nichtsdestoweniger aber sehr sympathische Art!