Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Cook Ray's Gone
Die Erwartungen der Fans, die „Cook Ray’s Gone“ vor gut einem Jahr in der Kneipenbühne erleben durften, sind am vergangenen Samstag im O’wei nicht bestätigt, sondern übertroffen worden: die sechs Jungs – deren Routine übers Jahr noch einmal besser geworden ist – präsentierten wie selbstverständlich Groove- und Tempowechsel, kluge Harmoniefolgen und eine Dynamik, die vom pianissimo bis zum fortissimo alle Nuancen auslotet. Das kennt man von dieser wunderbaren Band, die übrigens ausschließlich Eigenkompositionen darbietet; auch hat man schon in vergangenen O’wei-Konzerten mit großer Freude wahrgenommen, dass die drei Sologitarristen sich mit ihren Licks, Riffs, und vor allem mit ihren stets bemerkenswert guten Soli nie im Weg stehen oder gar sich gegenseitig die Luft aus den Segeln nehmen. Die klugen Arrangements sprechen da für sich. Der Sänger "Sasi" ist mit gewaltigem Stimmvolumen, absolut lupenreiner Intonation und erstaunlichem Tonumfang genauso eine Wucht wie das Perpetuum Mobile aus Bass und Schlagzeug,
Nun gibt es bei „Cook Ray’s Gone“ jedoch eine neue Freiheit, ein blindes Verstehen, das ausgedehnten Improvisationen einen fast grenzenlosen Raum lässt – die Älteren unter den Zuhörern werden da stante pede in die späten 60er zurückgebeamt, in eine Zeit der psychedelischen Popmusik, der Flower-Power-Bewegung, der Wassermann-Aufbruchstimmung oder wie man das nennen will.
Das Publikum in der gut gefüllten Kneipenbühne war jedenfalls restlos begeistert.