Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
LiaB – Lost in a Bar
„L.I.A.B.“ debütierten am vergangenen Samstag im zum dritten Mal hintereinander komplett ausverkauften O’wei und brachten das erlesene Programm der Kneipenbühne auf ein neues Niveau. Die Messlatte lag eh schon so hoch, dass sie kaum zu überwinden schien – man denke nur an „The Rockin‘ Lafayettes“. Sie liegt jetzt noch höher!
„Lost in a Bar“ – so heißt die äußerst „liabe“ bzw. liebenswürdige Band, erwies sich musikalisch als von hoher Güte: mehrstimmiger Gesang, großartiges Können an den Instrumenten, transparenter Klang, ausgeklügelte Dynamik, feiner, gefühlvoller, an exponierten Stellen dreistimmiger Gesang, Luft für Soli und vieles mehr überzeugten vom ersten Moment an. Die charmanten, kurzweiligen Geschichten des Drummers taten ein Übriges. Es gab fröhliche Texte, hinreißend übersetzte Coverversionen von Songs, die jeder kennt, aber auch traurige Lieder wie die Ballade von Hinterkaifeck. Dieser intensiven Geschichte eines tatsächlich passierten, bis auf den heutigen Tag ungeklärten Mehrfachmordes wurde die gruselige Spitze genommen durch einen fast 80-Zuhörer-umfassenden unisono-Kazoo-Bläsersatz, der ganz vorzüglich funktionierte: Die Band hatte unzählige dieser kleinen aber feinen Membranophone ans Publikum verteilt – mit vollem Erfolg. Ein anderer Höhepunkt des Abends war einer der Zugabensongs, das traurige „Liadl vom Erfolg“, das in eindringlicher Weise von den Gefühlen und Zuständen eines Künstlers erzählt. Gänsehaut pur!
Das große Kunststück dieser sympathischen Gruppe bestand darin, einen wirklich artistischen musikalischen Spagat zu präsenteiren zwischen lockerer Unterhaltung und Nachdenklichem. Resultat: Ein echtes, neues Highlight im O’wei.