Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Greyhounds
Eine Band, die weit über 40 Songs in ihrem Live-Repertoire hat und die auch noch gnadenlos in hoher Qualität und Geschwindigkeit binnen drei Konzertrunden live präsentiert, muss besessen sein oder spinnen.
Nun, wer am vergangenen Samstag die „Greyhounds“ im O’wei erlebt hat, kann wohl beides bestätigen. Die Kneipenbühne war bis auf den letzten Platz besetzt, und aufgrund der sympathischen lustigen und fröhlichen „Greyhounds“ kochte innerhalb weniger Minuten die Stimmung hoch – kein Wunder: der Rock’n’Roll, Jugendphänomen der 1950-Jahre, hat’s immer noch in sich. Los gings mit Elvis, Carl Perkins und Chuck Berry, mit Songs, die auch noch nach einem halben Jahrhundert fast jeder kennt. Und dann wurde ein großer Bogen geschlagen, der Eric Clapton einbezog, die Beatles, die Stones, James Brown, Creedence Clearwater Revival, Johnny Cash und viele anderen Größen englischsprachiger Folk-, Country- und Rockmusik.
„Ois is Blues“ hat einmal ein selbsternannter Indianer behauptet – genauso gut oder vielleicht sogar etwas exakter kann man feststellen: „Ois is Rock’n’Roll“.
Die „Greyhounds" überzeugen jedenfalls mit drei charaktervollen, sehr unterschiedlichen Solostimmen (Bastian Konik, Josef Rappl und Xaver Müller) und einem sauberen mehrstimmigen Gesang; dazu sind die fünf allesamt ganz hervorragende Instrumentalisten. Besonders erwähnt werden muss der überragende Bassist Moritz Wolf und der Neue in der Band – Julian Botzenhart, ein alter Hase in der Szene – der sich mit Sicherheit an Gitarre und Keyboard in Zukunft noch mehr einbringen kann und wird: alles braucht Zeit zum Wachsen und Gedeihen. Unterm Strich eroberten sich die Greyhounds wie schon in den Jahren zuvor ein begeistertes Publikum. Sehr fein, das alles.