Veranstaltungskritiken

Der Blues!? Nicht totzukriegen! Und das ist gut so. Es gibt hierzulande selbst ernannte „fast beste Bluesgitarristen Deutschlands“, die mit ihren großartigen Selbstinszenierungen aber gleichzeitig miserablen musikalischen Auswürfen (vielleicht ungewollt, aber das ist keine Entschuldigung) die altehrwürdige Musik unterdrückter amerikanischer Ethnien in eine Ecke verfrachten, die grauenvoll daneben ist. Hier wäre der Begriff der „kulturellen Aneignung“ durchaus angebracht, und eine musikpolizeiliche Instanz müsste da unbedingt ein Verbot aussprechen! Ach, wäre solch eine Utopie wünschenswert.
Aber da ist glücklicherweise eine Bluesszene, die mit Können, Wissen, Freude und Mut ein Publikum, das nicht nur aus eingefleischten Bluesfans besteht, überzeugen kann und den Blues am Leben hält: dazu gehören die „Bootleg Twins“, durchaus Botschafter des guten Blues-Geschmacks und Überzeugungsarbeiter par excellence. 
Das Duo begeisterte am Samstag zusammen mit ihrem „Special Guest“, einem Münchner Blues-Urgestein, das O’wei-Publikum vorwiegend mit erlesenen Klassikern des Genres, die auf teilweise ehrwürdigen Instrumenten sehr authentisch präsentiert wurden. Ukulele, Bluesharp, (Resonnator-) Gitarren, ein Hauch der Musik von Sonny Terry und Brownie McGhee und eine hinreißende Conference rundeten das Gesamtbild. 
Jedenfalls: die Wahlmünchner Mario Spelthan (Holland), Wolfgang Iden (Rheinland) und Bernd Bauer (Bayern) zündeten ein Bluesfeuerwerk, das seinesgleichen sucht. Es zeigte Wirkung!