Veranstaltungskritiken

Oberweiling – "Ich sah den Geist von '68 versteinert im Museum stehen, ich sah das Gespenst von '33 durch die Vorstadtsiedlung wehen": Das ist ein Schnipsel aus dem Song "Wildblumen" von Peter „Point“ Gruner, ein Text, der mit ebenso tiefer wie ehrlicher Empfindung die derzeit politische Situation in Deutschland beschreibt und es gleichzeitig schafft, eine Liebeserklärung zu formulieren. 
Am Samstag stellte der charismatische Musiker in Oberweiling zusammen mit seiner großartigen Band "die Spielverderber" die neue CD dem unverständlicherweise spärlichen aber nichtsdestoweniger begeisterten Publikum vor.  
Markenzeichen des außergewöhnlichen Liedermachers „Point“ ist die Genauigkeit, mit der er seine sehr persönlichen Empfindungen meist gnadenlos reflektiert und höchst poetisch darzustellen weiß. 
Da ist aber – zum zweiten – auch eine Band, die Points Befindlichkeiten exakt darzustellen weiß. Das bis auf die kleinste Faser musikalischer Feinheiten eingespielte Quintett besticht mit Sounds, die an die Großen der US-amerikanischen Popkultur erinnern. Es ist ein Genuss, dem Quintett zu lauschen; und nicht nur das:  die paar anwesenden Frauen tanzten und tanzten und tanzten.