Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2023 07.10.

DeKantA

Manchmal – eher selten – schleicht sich ohne Zutun des Veranstalters, der sehr genau auf (seinen) guten Geschmack achtet, ausgezeichnete Musik in die Kneipenbühne, denn hin und wieder lassen sich die Oberweilinger Kulturmacher in ihrer Gutmütigkeit auf Bands ein, von denen sie aufgrund des Namens oder der Präsentation nicht hundertprozentig überzeugt sind. Meist erweist sich das als durchaus erwarteter Fehlgriff, doch dann und wann passiert das Gegenteil: Ein Goodwill-Anschlussgig nach dem Kreuzwirtskeller in Hilpoltstein bescherte den zahlreichen Besuchern der Alten Schule ein unerwartet gutes Konzert. Glücksgriff! Bingo! Entdeckung!

DeKantA, eine oberbayerische Band mit eher sperrigem Namen – Bedeutung: "Die könnte auch" (die Sängerin der Band sein) – überzeugte vom ersten bis zum letzten Moment ihr überraschend zahlreiches Publikum mit großartig durcharrangierter Musik, die rockig und poppig daherkam, mit vielen instrumentalen Besonderheiten (Harfe, Akkordeon, Bluesharp, Blockflöte, Klarinette) aufwartete und stets mit melodischem, harmonischem und rhythmischem Ideenreichtum brillierte, ganz zu schweigen von der sehr gepflegten Lautstärke – trotz Schlagzeug und großer Perkussion. Präsentiert wurden ausschließlich Eigenkompositionen, und das ohne Netz und doppelten Boden, das heißt: es wurden keinerlei Spickzettel gesichtet. Zudem strahlte das Sextett eine Spielfreude aus, die niemanden im Klassenzimmer kalt ließ;  und die Herzlichkeit, mit der die gewitzte Conference der Sängerin Katja und des Tastenvirtuosen Hans das Publikum mitnahm, war einfach nur phänomenal. Nach dem „Rudi Zapf Trio“, „Skavaria“, und dem „Yankee -Meier-Trio“ ein weiterer Höhepunkt in der jungen O'wei-Saison.