Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2023 30.09.

Yankee Meier & Friends

Hans „Yankee“ Meier ist seit vielen Jahren in O’wei ein Garant für höchste musikalische Qualität: ob er im Duo mit Steffi Denk auftritt, ob er an der Seite des israelischen Klarinettenvirtuosen Boris Gammer Jazzstandards und persische, russische, jüdische, arabische oder marokkanische Volksweisen zum Besten gibt,, ob er im „Folk Project“ Bob Dylan, Joni Mitchell oder Paul Simon auf eine neue, unerhörte Ebene hebt, ob er mit den „Old Folks“ Klassiker der 60er-Jahre zelebriert, ob er zusammen mit seinem Sohn, einem hochbegabten Cellisten und Sänger, ein Pop-Programm präsentiert, das sich gewaschen hat, ob er mit „YMO3“ - dem Yankee Meier Orgel Trio –, ein rein instrumentales Jazz-Programm vorstellt: immer begeistert und fasziniert er sein Publikum vom ersten bis zum letzten Moment; so auch am vergangenen Samstag, als „Yankee“ zusammen dem großartigen Kontrabassisten und langjährigen Kombattanten Wolfgang Berger im gut besuchten Klassenzimmer der alten Schule seine neue CD „Music is a Healer“ vorstellte. Dabei wechselten sich Eigenkompositionen mit Juwelen aller nur denkbaren populären und jazzigen Musikstile ab: eine wahrhaft kluge Mischung. Über Berger und Yankee braucht man nicht viele Worte zu verlieren – sie sind ja unbestritten einfach nur Weltklasse. Da gab es aber noch einen dritten Mann: den phantastischen Perkussionisten Benedict Kutzer, der auf der Bodhrán (sprich Baurahn), einer irischen Rahmentrommel, derart virtuos agierte, dass dem insgesamt mucksmäuschenstill lauschenden Publikum die Spucke wegblieb; und was dieser sympathische junge Musiker auf der Mandoline bot, war ebenso nicht von schlechten Eltern; nein, im Gegenteil: es war explizit von guten Eltern. Unterm Strich: Höhepunkt nach zwei O’wei-Höhepunkten in der jungen Herbstsaison (Rudi-Zapf-Trio und Skavaria):  wohin soll das noch führen?!