Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Muddy What?
Der Start ins Jahr 2023 bedeutete für die Kneipenbühne nicht nur ein ausverkauftes Haus, sondern bescherte den Machern auch ein Konzert der Spitzenklasse mit der großartigen Band „Muddy What?“, die sich zurecht den Begriff „New Blues“ auf die Fahnen geschrieben hat. Kleiner Wermutstropfen: Wegen einer Erkrankung konnte Bassmann Michi Lang nicht dabei sein. Die Geschwister Ina und Fabian Spang zeigten jedoch trotz der fehlenden druckvollen tiefen Töne, was es heißt, Dynamik und Agogik bis ins Kleinste auszuleuchten: Vom Flüsterton bis zu höchster Lautstärke, von Temposteigerungen bis zu Breaks, die aus dem Metrum fielen und doch mit einem exakten gemeinsamen Einsatz weitergingen, war alles geboten, was dem atemlos zuhörenden Publikum im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlug: selten waren 70 Menschen in O’wei so konzentriert und fasziniert; vor allem von dem, was die virtuose linkshändige Mandolinenspielerin an Facettenreichtum aus ihrem kleinen Instrument herausholte. Ihr Bruder, ein textsicherer Shouter mit unverwechselbarer Stimme und ohne jeglichen Spickzettel, sorgte auf der sechs- und zwölfsaitigen Gitarre und einer wunderschönen (natürlich mit einem Bottleneck gespielten) National Steel Guitar für die dazugehörigen treibenden Grooves bei fast ausschließlich selbst komponierten Songs, die stets von hoher Güte waren.
So möge es im alten Oberweilinger Schulhaus weitergehen nach der unsäglichen pandemischen Zeit – und das scheint sich tatsächlich abzuzeichnen, denn das Konzert mit den „Greyhounds“ am kommenden Samstag ist ebenfalls bereits ausverkauft. Für die Veranstaltung in zwei Wochen mit Tanja Raith und Andi Blaimer (Lieder über große Bäume und starke Seelen) gibt es allerdings noch ein paar Plätze, reservieren kann man unter "kneipenbuehne.de"