Veranstaltungskritiken

Letzte Woche schrieb der Kritiker, dass manche Konzerte glücklich machen – die Behauptung kann in dieser Woche wiederholt werden; wenn das so weitergeht und wenn das stimmt, dass Glücksgefühle das Leben verlängern, dann werden die O'wei-Veranstalter mindestens hundert Jahre alt und das Publikum kann sich in der alten Oberweilinger Schule noch lange über außergewöhnliche Konzerte freuen. (Ende des nicht ganz ernst zu nehmenden Prologs.)

Am vergangenen Samstag trat in der Kneipenbühne das Nürnberger Trio „Hot Klub“ mit ihrem unglaublich authentischen „New Orleans Funk und Soul“ auf. Die Gruppe, die vor langer Zeit (2005) in Oberweiling als Septett debütierte, ist mittlerweile auf drei Musiker geschrumpft. Manchmal scheint es so zu sein: je weniger Beteiligte, desto besser das Resultat. In diesem Fall ist „weniger“ nicht möglich; aber es war gelinde gesagt phantastisch, was Matthias Rosenbauer am Schlagzeug, Dirk Hess an der Gitarre und Tobias Zillner am Sousaphon boten, nämlich groove-as groove-can, wenn man so sagen darf, filigran, transparent, virtuos. Dazu kam Dirk Hess‘ liebenswürdige Conference und seine warme, einprägsame Gesangsstimme – der reine Genuss. Matthias Rosenbauer scheint jeden Ton, den Dirk Hess auf der Gitarre intoniert, auf seinem Drumset umsetzen zu können, Tobias Zillner bringt auf seinem nicht nur von der Größe her imposanten Instrument mehr als jeder noch so gute Basser und liefert Soli, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen oder in die Augen treiben. Dirk Hess schließlich ist ein großartiger Gitarrist, dem man anmerkt, dass er in den USA sein Können erworben und verfeinert hat. Dass es so etwas in Bayern – nein in Deutschland – gibt: unglaublich.