Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Song Ping Pong
Song Ping Pong – das Trio mit dem etwas unattraktiven Namen, der vielleicht (wer weiß?) ein paar Zuhörer davon abhielt, sich nach Oberweiling zu bemühen, erwies sich am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne als das bisher absolute Highlight der Herbstsaison. Der vorzügliche Gitarrist Dirk Hess, der als Mitglied der New-Orleans-Funk-und Soul-Band „Hot Klub“ schon diverse Male für Furore in O‘wei gesorgt hatte, stand zusammen mit der phantastischen Sängerin und Keyboarderin Julia Fischer („The Jules Band“, „Fischer&Rabe“) auf der Bühne. Diese Kombination versprach allein schon ein Feuerwerk am Musikhimmel. Dass sich dazu der überragende Hamburger Liedermacher Lennart A. Salomon gesellte, setzte dem Ereignis ein wundervolles Nordlicht auf – was damit gesagt werden will: das Geschehen war bunt, überraschend, funkelnd und strahlend. Das vielschichtige Programm lebte vom Können der drei großartigen Singer/Songwriter, die sich aufgrund ihrer Virtuosität und ihres Feelings stets auf einander einlassen konnten, obwohl oft nicht klar wurde, was musikalisch passieren würde. Dass das – nicht nur für das Publikum – äußerst spannend war, versteht sich.
Und dann war da noch die Qualität der Eigenkompositionen. Akkordfolgen, Rhythmus- und Melodielinien, die alles andere als schnell zu durchschauen waren, zwangen die Beteiligten oft zu kurzem Innehalten. Aber Julia, Dirk und Lennart verstanden meist binnen Sekunden den Aufbau der Songs; und darum funktionierte das Zusammenspiel vorzüglich – ein kleines, nein, ein nicht so kleines Kunststück, vor dem sich der Hut quasi von selbst zieht.
Die große Intensität von „Song Ping Pong“ wurde vom erlesenen Publikum entsprechend aufgesogen, (nicht nur) deshalb war die Begeisterung riesig.