Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2022 23.07.

André-Carswell-Duo

Ein in allen Belangen höchst außergewöhnliches Duo beendete am vergangenen Samstag bei traumhaftem Wetter (nicht zu sonnig, nicht zu heiß) die Frühjahrs-und Sommersaison der Kneipenbühne. Die Veranstalter setzten mit dem Franken Michael Hauck und dem Afro-Amerikaner André Carswell nach einigen vorherigen qualitativ kaum zu toppenden Konzerten einen letzten grandiosen Höhepunkt.

Der aus Georgia stammende Sänger Carswell ist phänomenal. Sein Stimmumfang umfasst locker vier Oktaven, seine samtweiche Stimme befindet sich auf Augenhöhe mit Sängern wie Michael Jackson, Stevie Wonder, Bob Marley und Johnny Nash, um nur einige zu nennen, er präsentiert zudem Pop-Juwelen von Sting, „Faith No More „Crowded House“ etc.

Aber nicht nur rührt er mit Stimmvermögen und Feeling hin und wieder einige Zuhörerinnen zu Tränen, er wärmt die Herzen auch mit der spontanen, liebenswerten Art, mit der er Conference betreibt. Nicht zu vergessen: er bedient sein Cajon mit großer Präzision und singt dazu absolut unabhängig – und das hin und wieder eingesetzte Kazoo sorgt für kollektive Fröhlichkeit.

Ihm zur Seite sitzt ein vorzüglicher Keyboarder. Michael Hauck ist mit allen Wassern gewaschen. Ob in Rock-, Jazz- Tanz-und Unterhaltungsformationen, ob als Programmgestalter der Kellerbühne Lengfurt und als Historiker, der sich um vergessene Werke fränkischer Tonkunst kümmert: stets prägt er mit seinem Wissen oder seiner Virtuosität das musikalische Geschehen.

Und so ist auch im aktuellen Duo-Projekt Verlass auf ihn – er groovt mit einer Verve, die sofort aufs Publikum überspringt (klar, dass da im O’wei-Garten getanzt wurde). Hauck singt außerdem eine vorzügliche zweite Stimme, und alles in allem klingt das Duo dichter als so manche Vierer-Combo mit Schlagzeug, Bass, Keyboard und Sänger. Tja, was soll man sagen? Vielleicht nur: „einfach klasse!“