Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2021 30.10.

Trio Kusche

Seit 1999 beglückte Michael Kusche in verschiedensten Besetzungen seine Fans mit authentischem Blues. Das erste Mal begegnete er unter dem Namen „Booze Brothers“ zusammen mit Jürgen Schottenhamml im Jahr 1991 dem O’wei-Publikum, es folgten Auftritte mit „Michael Q and the Blue Crew“, mit „Tears And Drops“, „Kusches Hertz“, dem grandiosen „B.B.King Project“ und als „Kusches Big Time“. Mit großer Überzeugungskraft agierte der charismatische Frontman über all die Jahre als eine Art Botschafter des Blues und ließ seine Fangemeinschaft stetig wachsen, in insgesamt 15 Konzerten in 22 Jahren der O’wei-Geschichte. 

Und nun – auch schon wieder zum zweiten Mal, allerdings in anderer Besetzung – trat Michael Kusche mit seinem „Kusche Trio“ am vergangenen Samstag in der Kneipenbühne auf. Filigran, transparent, immer auf den Punkt, groovig und mit großer Spielfreude bildeten Schlagzeuger Vinzent Kusche und Kontrabassist Oliver Zoglauer eine Basis, auf der sich jeder versierte Sänger und Gitarrist austoben oder völlig ungehemmt seine Kreativität und Virtuosität ausleben kann. Das tut Kusche, zumal er einer ist, der den Blues eingesogen zu haben scheint; mit tiefschwarzer Muttermilch, versteht sich. Stimme und Gitarrenstil sind derart authentisch, dass man sich prompt in die schwarzen Bluesclubs von Chicago versetzt fühlen kann, nicht zuletzt, weil auf dem Programm Stücke von B. B. King, Ray Charles und Memphis Slim stehen. Juwelen von John D Loudermilk und anderen legendären Vertretern schwarzer amerikanischer Musik fügen sich nahtlos an.

Das Trio, ebenso präzise wie frei, konnte sein trotz der Corona-Beschränkungen zahlreiches Publikum vom ersten Moment an packen, begeistern und mitreißen. Michael Kusche, dessen Sohn Vinzent und Bassist Oiver Zoglauer haben den Blues … und sie wirken in der Neumarkter Gegend hoffentlich jetzt und in Zukunft geschmacksbildend.