Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Butterfly
Für Faschingsmuffel war es das Beste, was passieren konnte: dabei sein zu können beim Auftritt der Jazzband „Butterfly“ in der Kneipenbühne am vergangenen Samstag. Und für den Veranstalter war es ebenso erstaunlich wie erfreulich, wie viele jazzinteressierte Faschingsmuffel es doch gibt in der Region. Schön! Das Sextett zeigte, wie schon bei seinem Debüt vor etwa anderthalb Jahren, wie variantenreich Mainstreamjazz sein kann: bunt wie ein Schmetterlingsflügel, vor allem, wenn er so virtuos und gut gelaunt unter die Leute gebracht wird. Kompositionen von Miles Davis und Herbie Hancock standen auf der Playlist, aber auch Nummern von Cole Porter oder Grover Washington. Unterm Strich wurde ein erlesenes Programm mit vorzüglichen Arrangements geboten, zum Beispiel schon in der Eröffnungsnummer „Blues in the Closet“ von Oscar Pettiford.
Detlev Haimerl (Köln, Gitarre), Dirk Prignitz (Bonn, Saxophon), Horst Faigle (Nürnberg, Schlagzeug), Jonny Pickel (Nürnberg, Bass) und Ernst Kreuzmair (München, Keyboards) konnten ihr Publikum vom ersten Moment an rundum begeistern – auch mit einer Eigenkomposition Detlev Haimerls, die sich perfekt in die kompositorische Juwelenkette frisch und mitreißend interpretierter Standards einfügte.
Um Abwechslung zu den Instrumentals zu schaffen, setzte die Erlanger Sängerin Elke Weidner mit sonorer Altstimme Akzente. Sie erinnerte hin und wieder an die britische Jazzsängerin und Schauspielerin Annie Ross, die man in Robert Altmans Spielfilm „Short Cuts“ bewundern kann.
Fotos und Filme von Golly