Veranstaltungskritiken

(von unserer Gastschreiberin Nadja Rhoe, Neumarkter Landbote)
Meist sehr gut voll ist es, wenn sich in der Kneipenbühne etwas tut. So auch am späten Sonntagabend. Da betrat der schon ein wenig zur Tradition gewordene Endjanuar-Überraschungsgast das O’wei, wo er unverzüglich vom Wirt Golly mit einem Eierbrot, ein Kneipenbühne-Schmankerl, belegt wurde. Aber erst als er das letzte Eierbrot gegessen hatte, fingen „Larry“ Läffer (Gesang, Gitarre), und seine Begleiter „Moe“ Wilhelm (E-Bass) und „Curley“ Pickeloff (Djembé) auf die Bühne. Ein sehr gut gefülltes Auditorium ließ sich dann auf eine spannende Reise vor und zurück durch den Blues nehmen.
„Blues vom Feinsten“ nennt sich das aus dem Landkreis stammendes Trio.
Und so lautete der Kommentar eines eher wortkargen Oberpfälzers zum Schluss: „Dass die sich ›Blues vom Feinsten‹ nennen, ist eigentlich eine Gemeinheit. Erstens, weil’s nicht stimmt und zweitens, weil die Fauletonisten jetzt nie mehr jede beliebige Bluesband mit ›Blues vom Feinsten‹ ankündigen können. Oder doch eigentlich schön. Oder?“

Fotos und Filme von 'diarrhoe

(Kommentar von Golly)
Dem Chic dieses Artikels ist nichts hinzuzufügen, außer:
Der Trommler machte nichts anderes als „Dumpf-Back, du dumpf-dumpf-Back, Dumpf-Back, du dumpf-dumpf-Back …“ Der Basser spielte dazu lediglich: „Dumm, dumm, dumm, die dumm …“ und der Gitarrist und Sänger … oh mei. Immer wieder dieselben quietschlangweiligen Phrasen, ein Gesang mit dem Tonumfang einer einzelnen Orgelpfeife (bloß nicht so schön) und Texte … Texte! Die sollte man nicht ins Deutsche zu übersetzen versuchen: Da rufen die Tauben im Hafen (nicht die Möven), da beginnt ein Song mit den Worten „Däi dou, däi dou, däi dou dou …“ (Und das ist nicht fränkisch gemeint!)
Dass die Zeitungsschreiberin Nadja die Freundin von Larry ist, versteht sich von selbst. Schön finde ich das „sehr gut gefüllte Auditorium“: Nüchtern wäre das „Konzert“ ja auch nicht auszuhalten gewesen.