Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Solly
Solly Aschkar, zum vierten Mal in der Kneipenbühne, hatte am Samstag wieder eine Menge Neues im Repertoire. Sehr persönliche, oft melancholische Songs auf hohem Niveau konnten das Publikum begeistern, denn die ebenso sensibel gesungene wie gespielte Musik erzeugte bei den Zuhörern ohne Umwege jede Menge positive Gefühle.
Man muss es der sympathischen Münchnerin hoch anrechnen, dass sie das große Wagnis auf sich nimmt, in ihrem abendfüllenden Programm fast ausschließlich Eigenes anzubieten. Dies ist leider – zumindest im Kleinkunstbereich – sehr unpopulär. Die meisten Konsumenten hören sich nämlich am liebsten Musik an, bei der sie den Eindruck haben, mitträllern zu können, werden sie doch damit tagtäglich von den Servicesendern berieselt.
Dass es auch eine andere Art von Zuhörerschaft gibt, zeigte sich wieder einmal in O’wei': Solly schaffte es, dass die Konzertbesucher wenn auch verhalten, so doch mitklatschten und mitsangen. Als sie dann doch einmal etwas coverte, hatte das sehr wohl einen Grund. Die routinierte Musikerin drückte mit einer gelungenen Version von Sheryl Crows „Redemption Day“ etwas aus, das im Moment viele Menschen bewegt. In dem Song heißt es unter anderem: „Feuer wütet in den Straßen und verschlingt alles, was ihm begegnet. Es ist lediglich ein Bild, das man oft im Fernsehen sieht.“
An Sollys Seite spielte ihr langjähriger Weggefährte, nämlich der Kontra- und E-Bassist Michael Eichele, der ebenso virtuos wie gefühlvoll auf seinen Instrumenten brillierte und hin und wieder eine wunderschöne zweite Stimme beisteuerte. Die letzte Zugabe, das allseits bekannte und beliebte „Dust In The Wind“ der amerikanischen Rockband „Kansas“ spielten die beiden inmitten des Publikums ganz akustisch und setzten damit dem wunderbaren Konzertabend ein letztes Sahnehäubchen auf.