Veranstaltungskritiken
Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:
Voice & Strings
"Voice & Strings“ – Steffi Denk und Yankee Meier – traten am vergangenen Samstag in der vollen Kneipenbühne auf und präsentierten ausgerechnet im alten Oberweilinger Schulhaus ihre brandneue, just am selben Tag erschienene CD „Old School“, vollgepackt mit geschmackvollen Soul- und Motown-Nummern, die in dem zum Niederknien guten Konzert eins zu eins umgesetzt wurden.
Steffi Denk deckt zwei Bereiche ab, mit denen sie Herz und Verstand ihres Publikums im Sturm zu erobern weiß: da ist zum einen ihre grandiose Stimme, mit der sie alle Register der Popmusik zu ziehen weiß. Ob sie Dusty Springfield oder James Brown interpretiert, immer trifft sie nicht nur den richtigen Ton, sondern sie schafft es auch mühelos, die jeweilige Atmosphäre der Kompositionen einzufangen – das mutet an wie Zauberei. Zum anderen agiert sie als eine veritable Ulknudel, die mit Spontaneität und ganz und gar ungekünstelt Zwerchfelle massieren und Lachsalven hervorrufen kann.
Ihr zur Seite steht mit Yankee Meier ein Gitarrist, dessen hohes spielerisches Niveau es ihm erlaubt, wilde Improvisationen zu fabrizieren ohne jemals aus Groove, Tempo oder Rhythmus zu fallen. Dann wieder unterstützt er seine Partnerin in einer musikalischen Dichte, die ohne Mühe eine ganze Band ersetzt. Fantastisch, ein ganz Großer, mit allen Wassern Gewaschener an der Gitarre!
Kleine Randnotiz: Bei der zweiten Zugabe „What’s Going On“ von Marvin Gaye verliert Steffi einen ganz kurzen Satz zur derzeitigen politischen Lage der deutschen Nation. Dass das ohne auch nur ein einziges überflüssiges Wort auskommt, dennoch verstanden wird und unter die Haut fährt, zeugt von der Weltklasse der Regensburger Künstlerin. Ja, ich darf das Wort "Weltklasse" in diesem Fall verwenden, ohne die adäquate Güte ihres Partners schmälern zu müssen.