Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2016 22.10.

Yellow Cab

„Yellow Cab“ gastierte am Samstag wieder einmal in der Kneipenbühne – seit 2010 zum sechsten Mal übrigens. Wieder war das Konzert komplett ausverkauft und wieder begeisterte das Quintett ausnahmslos alle Anwesenden mit wunderschönem mehrstimmigem Gesang, gediegenem Gitarren-, Klarinetten- und Bassspiel und spontanen Blödelattacken. Leider gab es diesmal einen kleinen Abschied: Bassist Steffen Zünkeler verlässt nach vielen gemeinsamen Jahren die Band. Aber keine Angst, „Yellow Cab“, das „gelbe Taxi“ – und nicht wie manche Gäste meinen: die „gelbe Kappe“ – hat einen Neuen in petto, der das Publikum übers Jahr hoffentlich mit frischem Wind beglücken wird, nein nicht hoffentlich, sondern bestimmt: ist er doch wie der Klarinettist und Gitarrist Matthias Klimmer Mitglied der fantastischen Gruppe „Flez Orange“. Und auch Steffen Zünkeler bleibt uns erhalten: er tritt schon am 18.11. in O’wei auf, und zwar zusammen mit „Conny und die Sonntagsfahrer“, einem Quartett, das äußerst vergnüglich und mit musikalischer Perfektion deutsche Schlager aus den Fünfziger Jahren interpretiert: keinesfalls verpassen! Aber zurück zu „Yellow Cab“. Jedes Jahr vermute ich, dass die Band sich selbst einfach nicht mehr toppen kann; und jedes Jahr bin ich von Neuem überrascht und geplättet von den beiden ebenso perfekten wie gefühlvollen Sängerinnen Anne Schnell und Steffi Denk, die zwischen den stets geschmackvoll ausgewählten und arrangierten Meisterwerken der Popmusik die Zwerchfelle der Zuschauer mit verschiedenen Dialekten und verstellten Sprechstimmen lustvoll quälen. Nicht zu vergessen die ebenso hinreißende „Rest“-Mannschaft, bestehend aus Florian Kopp (Gitarre), Matthias Klimmer (Gitarre, Klarinette) und eben Steffen Zünkeler (Bass), deren Solo- und Satzgesänge einfach nur Balsam für die Ohren sind und deren Instrumentenbeherrschung einem manchmal den Mund offen stehen lässt. Klimmer übrigens steht den beiden Damen in nichts nach, was die nach oben hin offene VBS (verbale Blödelskala) angeht. Und so begaben sich alle Zuhörer, nachdem alle Zugabeforderungen befriedigt worden waren, beswingt und gut gelaunt nach Hause und rockten dem ganz sicher sehr entspannten Sonntag entgegen.