Was läuft

Die Namenlosen

16.
Nov

„Wemmä was dou will, na sollerd mas dou, sunst lässds an ka Rouh.“
Nach diesem Motto wagen „die Namenlosen“ – eine Crossover-Wirtshausband – etwas Neues: Sie bringen ein neues Programm auf die Bühne; Titel: "lou mi nei!".

Sie erzählen, weshalb es wichtig ist, „über a Schwelln zu gehen, aber ned auf jeden ‚Anklopfer‘ im Hirn zu hörn“. Es geht um Fragen wie „Braucht ma scho Herztropfn oder langt nu a Seidl Bier?“ oder „Passt nu was in Kubf?“, aber auch ums Fitbleiben, ums Schafkopfen und ums Enkelkriegen. „Die Namenlosen“ stellen fest: Älter werden ist nichts für Feiglinge. Natürlich wird auch a bissla die Zartheit Frankens thematisiert – des mou sei!
Das alles „und a wengalä nu mehr“ wird von der „Drubbn“ mit frecher, aber auch hintersinniger Musik umrahmt. Denn „die Namenlosen“ haben zwar altersbedingt schon ein paar Roststellen, aufgrund ihrer fröhlichen fränkischen Musik mit den witzigen Texten, aber auch einen „namenlosen“ Ruf: „Demma oder demma ned, aber wenn ma denna, dann demma gscheid.“

Aus einer Zeitungskritik:
Die „Namenlosen“ heißen Joe Köstler (Trompete), Michael Tschöpe (Gitarre), Klaus Flemming (Kontrabass), Mathias Rösler (Klarinette) und Thomas Schneele (Akkordeon und Gesang) und schufen mit ihren schwungvollen fränkisch-bayerischen Stücken einen perfekt passenden Rahmen (für Weidingers Dorfkulisse): „Teisendorfer Polka“, „Sternpolka“, „Das Lied übern Leberkäs“, „Was braucht man auf an Bauerndorf“, „Stodlspitz“, „Alfonsgalopp“, „Gretl Baorischer“ und die Lieder vom „Kunnala“ und vom „Meichala“ – sorgten für beste Stimmung im ausverkauften Zeidlerschloss. Fränkisches, Bayerisches, Polkas, Dreher, Zwiefache und Rheinländer lieferten die passende musikalische Würze zur herzerfrischenden Lesung Weidingers."
(Erich W. Spieß, der Bote, Nürnberg Land)

Die Namenlosen debütierten am Samstag in der Kneipenbühne mit grundfränkischer Befindlichkeit. Was das ist? Das kann ich nicht so recht sagen; stattdessen versuche ich zu beschreiben, was passsierte: da zeigte sich zunächst eine solide musikalische Struktur, die sich gewaschen hatte – mit Kurt-Weillschen Melodien ebenso wie mit "fränkische' Kärwaliedlä'" und Zwiefachen aus dem Nördlinger Ries. Hervorragend dabei sind Trompete (Joe Köstler – der Schrecken der Nacht) und Klarinette (Mathias Rösel), aber auch Kontrabass (Klaus Flemming) und Gitarre (Dr. Michael Tschöpe) stehen durchaus ihren Mann. Der Gesang des Masterminds und Initiators Thomas Schneele (auch vorzügliches Akkordeon) ist derart unverwechselbar, dass man ihm ein Attribut irgendwo zwischen Tom Waits und Lou Reed verpassen möchte – allerdings ganz anders. Jedenfalls besticht er durch ein sagenhaftes Charisma und eine einnehmende Konversation, mit der er seinem begeisterten Publikum sehr persönliche fränkische Launen nahebringt – nein: hautnahebringt – in einer Herzlichkeit, die zum Niederknien ist.

Zum Reinhören Die Namenlosen – bitte anklicken

Bild: Herbert Bauer

 

Datum:

16.11.24

Uhrzeit:

20:30 Uhr

Eintritt:

17 €

Noch freie Sitzplätze:

55