Sehnsucht – Un Operachi Romantico (1989/1995)
ÄLDER WILL E NIAD WEAN
Wenn i in meim Bett lieg in da Nacht, will e niad älder wean,
es gibt koan dea wos richtich macht, i will niad älder wean.
Im Nöwä findst koan Bodn, koan Grund, wenn dauernd ois anders is.
Dou wünsch i manchmal, i wär a Hund.
Wenn i an Preis seh, dean wou ihr bezahlt, will e niad älder wean,
So wie ihr wead i beschtimmd niemals, i will niad älder wean.
Aus Leid, dou weadn Sachn gmacht, däi s’ nie hättn sei meng,
am bestn is blouß fia di Gegnwart zu leb'n.
I hau a Loch in Ferseh ei, i will niad älder wean.
I brech in Medizinschrank ei, i will niad älder wean.
I will niad in der Gegnd rumplärrn, i will ja a koa Pladderter wean,
will nix vo engare Zweifl hean, Ministrant wean dad i niad so gearn,
i will niad , dass i zähln lern, i will koan Oanser mid am Schdern
i will niad älder wean.
Wenn i sig, wie meine Oidn schdreidn, will e niad älder wean,
und ihr Sauferei kann i a niad leidn, i will niad älder wean.
'S is besser, wenn i in meim Zimmer bleib, draußn is nix als Traurichkeit,
i will in koana Gruft lebn in der Schlossallee.
Wenn i abends die Tagesthemen seh, will e niad älder wean,
„kämm dä d’Hoa und putz der d' Schou recht schäi“, i will niad älder wean.
I bleib in meina kloana Welt, auf d’ Kassa bring i bestimmt koa Geld,
i brauch koan Gardn, bloß mei Ruah, i will koa Knochnoabat dua,
dahoam wead i koan Finger rian, valiabt sei, heirodn, Kinder kriang,
zum Deife, so schnell kannst valian, i will niad älder wean.