Nicks Freunde
Ein paar Anmerkungen zu "Nicks Freunde" (statt eines Booklets)
Für die Produktion – seine dreißigste (deshalb „Nr. 30“ im Titel) – hat sich Golly illustre musikalische Gäste eingeladen. In alphabetischer Reihenfolge:
– den Nürnberger Gitarristen Tommy Gedon (Gründungsmitglied des legendären „Ungummi-Orchästers“),
– den Tablaspieler Vijay Khare (Mumbai),
– Heike Kindl – Gesang und Sprechstimme (Gollys Mitbewohnerin),
– Hans „Yankee“ Meier, Regensburger Jazzgitarrist und Dozent am dortigen Music College,
– Rainer Rabus (Erzieher/Rhythmuspädagoge/Schlagwerker) an den Handpans,
– den Multiinstrumentalisten Peter Schöberl (†) (war auf breiter Front in der mittelfränkischen Musikszene tätig: unter anderem als Jazz-Drummer bei den Noris City Stompers, als Saxophonist bei „Cry Freedom“ mit Rudi Madsius und der Martin-Philippi-Bluesband und dann als Rock-Gitarrist bei den Nürnberger Kultbands „Mollrock“ und „Hound Dog“),
– Wolfgang Schödel, E-Bassspieler aus Kassel, erfahrener Rock- Folk-, und Bluegrassmusiker,
– den Musiker und Produzenten Udo Schwendler (Musikstudium an der Musikhochschule Saarbrücken, Orchestermusik – Kontrabass - und Tonsatz, Tonstudiobetreiber – Technik, Arrangement, Produktion -, Session- und Studiomusiker, Arrangeur, Komponist und Texter. Er unterrichtet in Nürnberg im Bereich Music & Sound und ist unter anderem Mitglied bei der „NC Brown Blues Band“, dem „Orchester Udo Schwendler“, der „Rudi Madsius Band“, arbeitet mit Conny Wagner – Conny Wagner Sextett - und ist zusammen mit der Schottin Janet M. Christel Preisträger als „beste Folkrockband Deutschlands 2015“),
– Deti Steinbach (Keyboarder und Sänger beim legendären „Ungummi-Orchäster“, Produzent und Logopäde),
– den Sitarspieler Surendra Lutz Strathmeyer,
– die Didgeridoospielern und Wahlaustralierin Kristin Seelig (Cairns),
– den Regensburger Mandolinenspieler Christian Veith (†) (Verfasser einer Bluegrass-Mandolinenschule, Mitglied bei den legendären „Chambergrass“, zuletzt unterwegs im Duo „Letzte Bestellung“),
– Winfried Wiesinger (Lehrer für Kontrabass, Studium an der Hochschule für Musik in Würzburg mit Hauptfach Kontrabass, Teilnahme an nationalen und internationalen Meisterkursen, Mitwirkung bei den Würzburger Philharmonikern, den Hofer und den Nürnberger Symphonikern, dem Südwestdeutschen Kammerorchester, dem Kammerorchester Schloss Werneck und dem Orchester des Landestheaters Coburg),
– Naidvartai Zett (Schlagzeuger und Schlagwerker in Karakorum, Mongolei),
– selbstverständlich ist Golly Hertlein selbst einer von „Nicks Freunden“.
Übrigens konnten nur ein paar Musiker persönlich das Knopf-Studio Oberweiling zur Aufnahmesession besuchen: Heutzutage geht das gemeinsame Musizieren glücklicherweise auch per Email, Dropbox etc.: Man kann seine Musik in Windeseile rund um den Planeten schicken und bekommt sie nach einiger Zeit angereichert mit vielen neuen Impulsen zurück.
Während sich „O’wei" zum 35. Male jährte, feierte im Jahr 2016 der Dadaismus sein 100-jähriges Bestehen, Anlass für Golly, seinen Texten einen gewissen dadaistischen Touch zu geben. So kann man herrliche Paradoxien finden wie einen perfekt formschönen „Nürnberger Haiku“, der sich selbst vernichtend kritisiert – oder die unumstößliche Wahrheit, dass es keine Wahrheit gibt. Wortspiele werden intensiv kommunikativ: so kann man „Vollgas im Leerlauf – alles im roten Bereich“ durchaus als Zustandsbeschreibung der Menschheit und des Planeten Erde verstehen, „Gut uniformierte Kreise“ machen sich lustig über Floskeln, die in fast jeder Nachrichtensendung so oder so ähnlich auftauchen; es sind Zungenbrecher zu finden, die man gerne einmal nachsprechen darf … es gibt jedenfalls eine Menge zu entdecken. Golly meint, dass er keine lang- und vielstrophigen Balladen mehr zu texten braucht: „Das können/konnten Genies wie Bob Dylan, Tom Waits, Laurie Anderson, John Lennon und noch ein paar viel besser" – deshalb stehen statt eines Booklets alle „Lyrics“ von „Nicks Freunde“ bereits auf der Vorderseite des Covers. Sie sind eingedampft auf eine Quintessenz, von der hoffentlich ein Tröpfchen reicht, um das persönliche Bedadasein des Zuhörers ein kleines bisschen zu erweitern.
„Nick“, um den es letztlich geht, hieß vor ein paar tausend Jahren noch „Phoenix (aus der Asche)“ und hat sich im Zuge seiner alltausendjährlichen Runderneuerung nun den etwas moderneren Namen „Nick Aschenföh“ zugelegt – dies nur am Rande; und um der Frage zuvorzukommen, wer denn dieser „Nick“ sei.