Literatur

2019 21.12.

Kasten 32 – Teil drei einer Trilogie zum Thema 'Zeit'

Kasten 32 ist eine von 32 nummerierten Armeekisten aus dem Zweiten Weltkrieg, in der die deutsche Wehrmacht Medikamente, Verbandsmaterial und Chirurgenbesteck aufbewahrte. Solch ein Kasten, angefüllt mit einem Sammelsurium an Notizen, befindet sich in Händen von Madison Sterk, deren Vater unlängst verstorben ist. Madison hat auf der Suche nach einem Testament diesen Behälter mit zu sich nach Hause genommen. Die dunkelhäutige, seit ihrer Kindheit an Neurodermitis leidende Frau lebt abgeschieden in einem winzigen, armseligen Häuschen außerhalb einer ländlichen Siedlung. Sie ist zudem an einer schweren sozialen Phobie erkrankt, versucht also, anderen Menschen unbedingt aus dem Weg zu gehen, lässt sich Lebensmittel etc. an die Haustüre liefern und arbeitet von zu Hause aus als freie Mitarbeiterin bei einem Jazzmagazin. Ihr einziger sozialer Kontakt besteht zu einem benachbarten Bauern, der aufgrund eines Wolfsrachens ähnlich menschenscheu wie Madison ist. Außerdem vertreibt sie sich ihre Einsamkeit in diversen Chatrooms, unter einem Pseudonym, versteht sich. Beim Durchforsten der Aufzeichnungen ihres Vaters verliert sie mehr und mehr den Verstand und wird schließlich in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.

Zwei ehemalige Studienkollegen, die sich lange Jahre aus den Augen verloren hatten, lassen ihre alte Gepflogenheit wieder aufleben, sich Briefe zu schreiben und Fernschach zu spielen. Der eine, ein verkrachter Musiker, ist unlängst in das zwischenzeitlich leerstehende Häuschen von Madison gezogen, den anderen, einen Psychiater, hat es aus familiären Gründen nach Kroatien verschlagen. Nachdem sie in ersten Briefen in Erinnerungen geschwelgt haben, ändert sich das Thema: Der Musiker gerät an den Kasten 32 und entdeckt das „Tagebuch eines Sporaden“, in dem ein unter Gedächtnisschwund und Halluzinationen leidender offenbar schizophrener dunkelhäutiger Mongole einst seine Wahnvorstellungen zu Papier brachte. Ein gefundenes Fressen für den Wahlkroaten.
Was die beiden Brieffreunde zu spät bemerken: Sie befinden sich selbst mitten in der surrealistischen Geschichte.

Ein dritter und letzter Schauplatz ist eine Oasenstadt in der mongolischen Wüste, die seit Urzeiten aufgrund mächtiger Schamanen von der restlichen Welt hermetisch abgeschlossen ist. In der Stadt leben dunkelhäutige Menschen, die sogenannten Schwarzmongolen …

Den Roman gibt es bei amazon und natürlich in O'wei.