Was lief?

Greenfield

05.
Jan

Die Band Greenfield aus dem Großraum Nürnberg/Erlangen hat sich der traditionellen irischen Musik verschrieben. Wer einmal den Zauber der Grünen Insel erlebt hat, diese Mischung aus wilder Lebensfreude und tiefer Melancholie, den lässt er nicht mehr los. Reels, Jigs, Hornpipes und Polkas sind die traditionellen Tänze, die heute noch genauso jung sind wie vor hundert Jahren. Daneben spielt die Band auch Lieder von Liebe und Heimweh, von alltäglichen und ungewöhnlichen Begebenheiten. Aus dem reichen Fundus der irischen Musik pickt sich Greenfield bewusst die zu unrecht unbekannten Stücke heraus. Der Kontakt zum Publikum gehört bei Greenfield genauso dazu wie die Möglichkeit, dass Tanzbein zu schwingen, wenn es in den Füßen juckt. Sechs Saiteninstrumente, Fiddle, Akkordeon, Bodhran, verschiedene Flöten und die Keltische Harfe prägen den Sound von Greenfield.

Kritik des letzten Kneipenbühnenauftritts:
Greenfield, ein internationales Quintett, führte dem O’wei’-Publikum vor, wie vielseitig und facettenreich irische Folklore sein kann: der Bogen spannte sich von Rocknummern wie „Summer in Dublin“ der Gruppe Bagatelle über „City Of Chicago“ von Christy Moore bis hin zu wunderschön melancholischen Traditionals, zum Beispiel „As I Roved Out“. 
Dreh-und Angelpunkt der Band, die irische Sängerin und Multiinstrumentalistin Joan Croker, zauberte gleichermaßen virtuos auf Gitarre, Mandoline, Low Whistle und Tin Whistle unverfälschte folkloristische Klänge (es ist schon erstaunlich, was sie aus einer einfachen ‚Blechpfeife’ herausholt!). Ihre Stimme, voller Zärtlichkeit, Verve und Intensität erzeugte so manchen wohligen Schauer beim andächtig lauschenden Publikum. Der Neue in der Band, der Bretone Yann Ecorchard – Geigenbauer von Beruf und Querflötist aus Passion – fügte viele musikalische Farbtupfer hinzu und bewältigte Flöten-Unisono-Stellen zusammen mit Joan Croker meisterhaft, nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch, was das Feeling anging. 
Michi Dill, Bodhranspieler und Gitarrist führte mit knappen, aber ungemein informativen Erklärungen durch den Abend, Bernhard Stehle an der Fiddle konnte vor allem bei den vielen Instrumentalnummern, den Jigs, Reels und Hornpipes überzeugen. 
Der Mann der ersten Stunde schließlich – seit 1982 Mitglied von Greenfield -, Armin Wolfermann bewies an Cister, Gitarre, Mandoline und vor allem mit seinem Gesang, dass man auch als waschechter Franke das irische Gefühl zu hundert Prozent in sich aufnehmen und souverän weitergeben kann. Saubere mehrstimmige Gesangssätze, an denen auch Michi Dill und Bernhard Stehle beteiligt waren, rundeten das Bild. Wann, so fragt man sich, wird sich der Charme der grünen Insel abnutzen (denn immerhin waren Greenfield schon ein Dutzend Mal in der Kneipenbühne zu Gast): „When broken shells make christmas bells“ – „wenn aus zerbrochenen Muscheln Weihnachtsglocken werden“, also nie!

Datum:

05.01.13

Uhrzeit:

20:30 Uhr

Eintritt:

10 €

Noch freie Sitzplätze:

0