Was lief?

Andy Fite

27.
Sep

Andy Fite ist Jazzgitarrist, Sänger und Songwriter aus Stockholm. Bevor er 1994 nach Schweden zog, lebte er zehn Jahre in New York City. In seiner Heimatstadt Pittsburgh hatte Andy das Glück, mit den meisten der Lokalmatadoren ebenso zusammenzuspielen wie mit internationalen musikalischen Größen namens Kenny Clarke, Billy Eckstine, Attila Zoller, Bucky Pizzarelli und Tal Farlow, nicht zu vergessen "the Inkspots", "the Four Aces", "the Lettermen" und "Pia Zadora".
Mitte der 80er in New York angekommen, begann Andy ein intensives Improvisationsstudium bei der Pianistin Connie Crothers, und bald schon führten die Erkenntnisse, die er dort gewann, zu einem großen Durchbruch und einen unverwechselbaren Stil. Bald spielte er regelmäßig mit engen Freunden des verstorbenen Pianisten Lennie Tristano, Andys großem Vorbild und einer wichtigen Quelle seiner Inspiration.
1987 bekam Andy einen Plattenvertrag bei New Artists Record (www.newartistsrecords.com) und veröffentlichte dort zwischen 1988 und 1997 sechs CDs. Mit von der Partie waren  Liz Gorrill, Red Mitchell, Bob Casanova, Carol Liebowitz and Roger Mancuso.
Seit seinem Umzug nach Schweden schrieb Andy immer mehr neue Songs, die er mit wachsendem Erfolg auch aufführt. Er spielt mit vielen schwedischen Topmusikern zusammen und veranstaltet eine monatliche Session im Café Aguéli in Stockholm, wo er versucht, die Atmosphäre der Sessions wiederherzustellen, die er während seiner New Yorker Zeit organisierte: zwanglose aber genau fokusierte Veranstaltungen, in denen Musiker verschiedenster Genres und Standards sich treffen und zusammen kreativ sein konnten, ohne irgend einen Konkurrenzdruck spüren zu müssen. Sein Partner bei diesen Unternehmungen ist der Basssist Ulf Åkerhielm.

Andy tritt auch in einem Trio auf, mit Ulf Åkerhielm und dem Drummer Sebastian Voegler, in dem vorwiegend improvisierte Musik aus dem Jazzstandards-Reperetoire kreiert wird. Wenn er als Solist auftritt, singt er in seiner Eigenschaft als Comic-Jazz-Philosoph hauptsächlich eigene Songs.

Außerdem arbeitet er als Lehrer für Sänger und Gitarristen und für all jene, die Möglichkeiten entwickeln wollen, um sich besser und musikalisch spontaner ausdrücken zu können. Er besitzt ein eigenes Tonstudio und arbeitet im Kulturama in Stockholm, hält als Dozent unter anderem Gastvorlesungen in der Royal Academy of Music, der Universität Uppsala, der Birka Folkhögskola und  der Bollnäs Folkhögskola in Schweden, der Sibelius Akademie and der Oulu Universität in Finnland, 

Andy tritt in einer Kinderserie im schwedischen Fernsehen auf.

GollysKritik zum Auftritt am 5. 4. 2008 in O'wei':
Manchmal, nicht oft, aber manchmal fehlen die Worte, um ein Konzert adäquat zu beschreiben. Der US-Amerikaner Andy Fite, seit Jahren in Stockholm ansässig, hat geschafft, dass einem die Spucke wegbleibt. Nicht nur, dass er einer der besten Gitarristen ist, die jemals das Kneipenbühnenpublikum zu Gesicht bekommen hat, nicht nur, dass er ein begnadeter Songschreiber ist, dessen wunderschön gesungene Melodien tief unter die Haut gehen, nicht nur, dass er mit samtweicher Stimme höchst komplexe und komplizierte Skatgesänge mühe- und fehlerlos frei improvisiert, nein – er ist zudem ein charismatischer Conferencier, dem der Schalk im Nacken sitzt, ein mit Wörtern spielender Kindskopf, dessen Kreativität schier aus allen Nähten zu platzen scheint. So stellt er dem faszinierten Publikum Stücke aus seinem neuesten Album (dem dreißigsten, dem vierzigsten?) vor – jedem Stück ist ein Buchstabe zugeordnet. Andy bittet seine Zuhörer um entsprechende Zurufe und hat natürlich alle 26 Songs parat. Jemand sagt „X“ - und schon singt Fite, wie er einmal zu Weihnachten (X-mas) eine Röntgenbrille (x-ray-specs) geschenkt bekommen hat: das ist traumhaft schön und zum Brüllen komisch. Und wenn er einmal covert, dann aber auch absolut unvergleichlich: seine Version von „Smoke On The Water“ hat – so geht das Fama - einst in einem New Yorker Club zwei Deep-Purple-Mitglieder vom Sockel gehauen, das Oberweilinger Publikum übrigens auch. Wer dieses Jahrhundert-Highlight verpasst hat und seine Scheu vor dem fürchterlichen Wort „Jazz“ zu überwinden vermag: Andy Fite hat versprochen, im September Oberweiling ein weiteres Mal zu beehren.

Andy Fite

Datum:

27.09.08

Uhrzeit:

20:30 Uhr

Eintritt:

10 €

Noch freie Sitzplätze:

0