Was lief?

Andrea Wolper Trio

10.
Nov

Andrea Wolper ist eine herausragende Jazzsängerin, die man sich live ansehen sollte. Sie verbindet das Beste aus dem Jazz-Standard-Programm mit eigenem Material und Musik aus unerwarteten Quellen - von Pop bis Poetry, mit verschiedensten Einflüssen von Blues und Harmonien aus dem Mittelmeerraum bis hin zu Soul zu einer einzigartigen Live-Erfahrung.
Andrea befindet sich während ihrer Konzerte in einem ständigen Austausch mit ihren Bandkollegen, und nimmt das Publikum mit zu einer musikalischen Reise hin zu einem hochenergetischem, manchmal humorvollem, aber immer überraschendem Abenteuer improvisierter Musik.
Neben ihrem Hauptprojekt, dem Andrea Wolper Trio, ist sie auch Mitglied der Art Lillard's Heavenly Band und hat als Gast bei vielen größeren und kleineren Jazz Projekten, u.a. dem Voices Together, sowie bei Aufnahmen von ,Poetry & Improvised Music'-Projekten mitgewirkt. 2003 organisierte (und performte) sie mit einem 13-köpfigen Frauen Jazz Ensemble auf dem JVC New York Jazz Festival, und, in einer kleineren Besetzung desselben Projektes, auf dem Musica Festival in Frascati, Italien.
Seit 1998 besteht Andrea Wolpers Trio mit dem Bassisten Ken Filiano und dem Gitarristen Michael Howell, später mit Ron Affif an der Gitarre. Ihre neue CD "The Small Hours" (VarisOne.Jazz / Fenn Music Service - deutscher VÖ am 29.08.2005) wurde mit diesem Stammtrio Wolper - Affif - Filiano aufgenommen. Produziert von Todd Barkan (er produzierte u.a. auch CDs von Freddie Hubbard, Grover Washington Jr., Hiram Bullock...) wurde die CD mit den Schlagzeugern Victor Lewis und Jamey Haddad, dem Flötisten Lou Marini und dem Trompeter Frank London als Gäste aufgenommen. The Small Hours präsentiert Andrea Wolpers Arrangements von Standards und Non-Standards wie auch einige ihrer Eigenkompositionen. 
"... her voice is clear and rich and she slides off the beat just enough to really swing while her backing trio is inventive and tight... Andrea Wolper seems to really understand the nuances of jazz singing." (Jerome Wilson, Cadence)

Andrea Wolper
Feat. Ken Filiano (db) & Andy Fite (g)

Ken Filiano (Kontrabass) fiel durch seine Können im Jazz, bei spontanen Improvisationen, in der Klassik und bei interdisziplinären Auftritten mit Tanz und Spoken Word auf, durch seine sehr eigene Verschmelzung der reichen Tradition des Konzertbasses zu einer scheinbaren grenzenlosen, oft erstaunlichen, Schöpfung. Er trat gemeinsam mit vielen führenden Künstlern in Jazz, Klassik und Weltmusik auf, wie Giora Feidman, in dessen Gruppe er seit über 10 Jahren spielt, Barre Phillips, Don Preston, Roswell Rudd, dem ROVA Saxophon Quartet, Ted Dunbar und vielen mehr. Ken Filiano spielte erfolgreiche Konzerte überall in den Vereinigten Staaten, Kanada, Südamerika und Europa.

Andy Fite (49) ist Jazzgitarrist, Sänger und Songwriter aus Stockholm. Bevor er 1994 nach Schweden zog, lebte er zehn jahre in New York City. Schon in seiner Heimatstadt Pittsburgh hatte Andy das Glück, mit den meisten der Lokalmatadoren ebenso zusammenzuspielen wie mit bemerkenswerten Besuchern namens Kenny Clarke, Billy Eckstine, Attila Zoller, Bucky Pizzarelli und Tal Farlow, nicht zu vergessen "the Inkspots", "the Four Aces", "the Lettermen" und "Pia Zadora".
Mitte der 80er in New York angekommen, begann Andy ein intensives Improvisationsstudium with der Pianistin Connie Crothers, und bald schon führten die Erkenntnisse, die er dort gewann zu einem großen Durchbruch und einen unverwechselbaren Stil.Bald spielte er regelmäßig mit einer Anzahl enger Freunde des verstorbenen Pianisten Lennie Tristano, Andys großem Vorbild und einer wichtigen Quelle seiner Inspiration.
1987 bekam Andy einen Plattenvertrag bei New Artists Record(www.newartistsrecords.com) und veröffentlichte dort zwischen 1988 und 1997 sechs CDs. Mit von der Partie waren  Liz Gorrill, Red Mitchell, Bob Casanova, Carol Liebowitz and Roger Mancuso.
Seit seinem Umzug nach Schweden schrieb Andy immer mehr neue Songs, die er mit wachsendem Erfolg auch aufführt. Er spielt mit vielen schwedischen Topmusikern zusammen und veranstaltet eine monatliche Session im Café Aguéli in Stockholm, wo er versucht, die Atmosphäre der Sessions wiederherzustellen, die er während seiner New Yorker Zeit organisierte: zwanglose aber genau fokusierte Veranstaltungen, in denen Musiker verschiedenster Genres und Standards sich treffen und zusammen kreativ sein konnten, ohne irgend einen Konkurrenzdruck spüren zu müssen. Sein Partner bei diesen Unternehmungen ist der Basssist Ulf Åkerhielm.

Andy tritt auch in einem Trio auf, mit Ulf Åkerhielm und dem Drummer Sebastian Voegler, in dem vorwiegend improvisierte Musik aus dem Jazzstandards-Reperetoire kreiert wird. Wenn er als Solist auftritt, singt er in seiner Eigenschaft als Comic-Jazz-Philosoph hauptsächlich eigene Songs.

Außerdem arbeitet er als Lehrer für Sänger und Gitarristen und für all jene, die Möglichkeiten entwickeln wollen, um sich besser und musikalisch spontaner ausdrücken zu können. Er besitzt ein eigenes Tonstudio und arbeitet im Kulturama in Stockholm, hält als Dozent unter anderem Gastvorlesungen in der Royal Academy of Music, der Universität Uppsala, der Birka Folkhögskola und  der Bollnäs Folkhögskola in Schweden, der Sibelius Akademie and der Oulu Universität in Finnland, 

Außerdem tritt er in einer Kinderserie im schwedischen Fernsehen auf.

Andy Fite

Kritik vom Mai 2006
Noch zwei Wochen sind es, bis die 25te Saison der Kneipenbühne zu Ende geht. Nicht ohne Stolz können Hanne und Golly dann auf ein Viertel Jahrhundert erfolgreiche Kulturarbeit und nahezu 1000 veranstaltete Konzerte mit vielen unvergleichlichen Highlights zurückblicken - eines davon fand am vergangenen Samstag statt und ist wohl nicht so schnell zu toppen, jedenfalls nicht mehr in dieser Saison: Die beiden Weltklasse-Musiker Andrea Wolper und Ken Filiano, die ihre Europatournee ausgerechnet in Oberweiling starteten, zeigten sich trotz leichtem Jetleg in Höchstform. Die sympathische Sängerin aus Kanada und ihr New Yorker Lebensgefährte, die noch vor ein paar Tagen in der "Downtown Music Gallery" in New York City gespielt hatten, waren hellauf begeistert von der Atmosphäre und dem netten Publikum im vollen O'wei' und beteuerten ein ums andere Mal, dass eine Tournee gar nicht besser beginnen kann.
Leider war der angekündigte Gitarrist Ron Affif verhindert und wurde kurzfristig durch den Berliner Keyboarder Sebastian Schönke ersetzt, der allerdings tapfer mithielt. Als "Special Guest" setzte der Nürnberger Weltmusiker Dieter Weberpals flötistische Farbtupfer und fungierte als Conferencier.. 
Auf dem Programm stand Mainstream-Vokaljazz ohne Berührungsängste. Denn neben eigenen Kompositionen wie dem sehr groovigen "I can sleep the day away and it won't cause too much sorrow tomorrow" wurden Klassiker der Popmusik gecovert wie etwa Joni Mitchells "Play it cool - 50/50 fire and ice". Besonders bei dieser Nummer zeigte Ken Filiano am Kontrabass, was aus seinem Instrument alles herauszuholen ist und man konnte es fast körperlich spüren, warum er in der New Yorker Szene hochangesehen ist und dort zu den gefragtesten Bassisten gehört - klar, wer schon in der Carnegie Hall gespielt hat ... Einfach ebenso umwerfend war die Stimme von Andrea Wolper, die lyrischen Blues wie George Bensons "You don't know what love is" genauso stilsicher interpretierte wie Popmusik von Van Morrison, dessen "Moondance"-Melodie sie allerdings witzigerweise kurzerhand mit dem Cole-Porter-Text von "You'd be so nice to come home" (aus der Filmkomödie "Something to shout about, USA 1943) unterlegte.
Wie facettenreich Vokaljazz sein kann, zeigte Andrea Wolper an einem Text des amerikanischen Vorzeigelyrikers Walt Whitman aus dessen Werk "Leaves of grass", den sie lautmalerisch frei improvisierte und dennoch mit elfenhaft zarter Schönheit interpretierte - dabei erinnerte ihre Gesangstechnik überraschend stark an den New Yorker Vokalkünstler David Moss (als Solist in Heiner Goebbles Surrogate Cities eine wahres Stimm-Weltwunder), mit dem sie sich sogar stellenweise auf gleicher Augenhöhe bewegte.
Als eine Liebeserklärung an die Oberweilinger Veranstalter und natürlich das Publikum (auf dessen guten Geschmack man in der Kneipenbühne mittlerweile stolz sein sollte) kann die Zugabe verstanden werden, die Andrea und Ken gaben, nämlich Miss Nancy Wilsons "I wish I knew, why I'm so in love with you". Schön, so etwas erleben zu dürfen - Hanne und Golly wurden ein weiteres Mal für ihren Mut zum Außergewöhnlichen belohnt und das ist für die beiden mit Sicherheit ein Anstoß, noch ein paar Jährchen auf diesem Niveau weiterzumachen.

Datum:

10.11.07

Uhrzeit:

20:30 Uhr

Eintritt:

10 €

Noch freie Sitzplätze:

0