Was lief?

Manfred Kempinger – Deutschkopf

16.
Okt

Ein Regalschrank steht auf der kargen Bühne. Eine Schrankwand. Ein Setzkasten. In den Fächern Eierlikör, Plüschaffe, Bierkrügerl, Urlaubssouveniers, Topfdeckel, Nachttischlampen und Quellekatalog. Eine deutsche Grundausrüstung. Deutschkopf heißt Manfred Kempingers zweites Soloprogramm. Und genau darum geht es: Was alles drin steckt im deutschen Kopf an Wahnsinn und Blödsinn. Ein kabarettistischer Rundumschlag auf einem inszenierten Rundgang durch deutsche Kopf- und Wohnräume. Er spielt uns den Spießer vor, der sich nicht mehr einkriegen kann angesichts der kunstvollen Ästhetik einer deutschen Wurstplatte. Sinniert über die Zukunft der deutschen Frau, die, eingebaut in ihre Einbauküche im Tappa - Tappa - Tupperland, ihr Selbstwertgefühl neu entdeckt. Macht uns mit den männlichen Erfolgsvisionen der neuen deutschen Mittelstandsgesellschaft bekannt. Hält eine Büttenrede, die den gebündelten kunst- und menschenverachtenden Humor der stumpfsinnigen Karnevalsmarionetten auf den Punkt bringt. Dokumentiert den Weg eines Vaters in das Kinderzimmer und eine Kindererziehung, deren Ziel es ist, nicht wie Guido Westerwelle zu werden oder an einem Schröderschreibtisch zu enden. Führt uns den typisch deutschen intellektuellen Größenwahn vor, der in einer Gleichsetzung von Nietzsche, Bertie Vogts und Harald Juhnke mündet. Erklärt uns, warum das deutsche Geschlecht nur noch in der Grammatik funktioniert. Beendet seinen Rundgang im Keller, wo sie unten sitzt, die zweite Seele, die auch drinnen wohnt im deutschen Brust- und Brutkasten.

Datum:

16.10.04

Uhrzeit:

20:30 Uhr

Eintritt:

frei!

Noch freie Sitzplätze:

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