Was lief?

Was tut frau, wenn sich die ersten Fältchen in Profiltiefe von Winterreifen zeigen? Soll sie sich dem gnadenlosen Schönheitskult, der den Frauen unbarmherzig sagt, wie sie zu sein haben, unterwerfen oder sich rigoros widersetzen? Die Pertussis nehmen sich dieser und anderer Frauen-Probleme schonungslos an. Mit einer Vielfalt an Instrumenten und ausdrucksstarkem Gesang werden Songs quer durch alle Musikstile präsentiert. Von neu bearbeiteten Hits bis zu Opernarien und Sambas - tiefgründig wird der Schönheitskult durchleuchtet und in großer musikalischer Bandbreite auf die Schippe genommen. Das Geplaudere von Frau zu Frau, das normalerweise bei den Freundinnen im Bad stattfindet, wird musikalisch auf die Bühne verlegt. Lachmuskelstrapazierend wird Spontanität und Musikalität im Dialog mit dem Publikum geboten und mit unüberbotener Selbstironie der Wahrheit auf den Grund gegangen. Dass sie sich dabei nicht zu schade sind, sich selbst kritisch im Spiegel anzuschauen und dabei über sich selbst lachen, ist besser als zu weinen…oder? 

Besetzung:  
Cilli B.H.: Gesang, Kontrabass, Tenor-Saxophon, Perkussion
Ida Erdinger: Gesang, Stromgitarre, Holzgitarre, Alt-Saxophon, Piano, Perkussion
Ophelia Schussmüller: Gesang, Piano, Bariton-Saxophon, Akkordeon, Perkussion
Marie-Huana Beslmaisl: Gesang, Tuba, Gitarre, Querflöte, Piano, Trompete, Perkussion 

Kennenlern- Geschichte:
Wo haben wir uns kennen gelernt?
Wir haben uns auf einem Donau-Luxus-Dampfschiff kennen gelernt.

Ida arbeitet als Kiosk-Betreiberin auf dem Deck und verkauft mit einem weinenden Auge ihre heißgeliebten Erdingergetränke Ophelia, die Radsportlerin trainiert täglich an der Donau entlang und verfolgt das Schiff wie ein blendender Schatten, oder versucht das Schiff sie zu verfolgen? Wir wissen es nicht. Cilli fungiert als Kursleiterin für vegetarische Querdenkerinnen auf dem Schiff und hält Computerkurse für Netz-Seniorinnen. Kurstitel: Mit Outlook von Passau ans Schwarze Meer.
Marie, die Ausreißerin. Sie will (entgegen Mamas Plänen) keine Kosmetikerin werden. Sie will ohne Geld und Chemie um die Welt und verdient sich ihre Überfahrt ans Schwarze Meer als Tisch-Akkordeon-Spielerin. Nebenher ist sie Angestellte an Idas Kiosk. 
Was ist passiert?  

Vorgeschichte:  
Das Dampfschiff läuft eines frühen morgens auf einen Felsen auf. Alle Passagiere verlassen panikartig das Schiff. Nur Ida kann sich nicht entschließen, ihren Kiosk einem ungewissen Schicksal zu überlassen. Sie entscheidet an Bord zu bleiben, komme was wolle. Was sollten auch ihre Hefe-Extrakt-Kisten alleine auf dem Dampfschiff? Cilli bemerkt nur leicht konsterniert, dass ihre Kursteilnehmerinnen nicht pünktlich zu einer neuen Sitzung erscheinen. Sie macht sich daraufhin im World-Wide-Web auf den Weg und realisiert ab jetzt keine Realität mehr. Ophelia ist Zeugin der Schiffskatastrophe, da sie wie jeden Morgen ihre Radstrecke am Donaustrand absolviert. Da sie als Einzige erkennt, dass sich auf dem hilflos eingekeilten Schiff noch Passagiere befinden, sichert sie ihre Renn-Rad-Maschine und krault stromaufwärts zum gekenterten Dampfschiff. Marie hat Pause und schläft seelenruhig im Maschinenraum (denn da ist es immer schön warm) und hört von all dem nichts. 
Hauptgeschichte: 
Nachdem Ophelia zu den drei übriggebliebenen Passagieren vorgedrungen ist und sie über die momentane Situation aufgeklärt hat, setzen sich alle in den Speisesaal und kommen erst mal ins Plaudern. Schnell merken die vier, dass es bei diesem Unglück wenig zu verlieren und viel zu gewinnen gibt. Sie entschließen sich, das Schiff wieder flott zu machen und ihren Lebensmittelpunkt aufs Wasser zu verlegen. Da in nächster Zukunft keine Kursteilnehmerinnen für Cillis Computer-Kurse mehr zu erwarten sind, webt Cilli aus den jetzt nutzlosen Computer-Kabeln ein überdimensionales Pad, mit dem das Leck im Schiff abgedichtet werden kann. Alle vier richten sich auf dem Dampfschiff gemütlich ein und entschließen sich unter dem Motto: "Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden" zuerst von den noch vorhanden Vorräten und den zurückgelassenen Wertgegenständen zu leben und zusammen auf die Reise zu gehen. Seitdem dampfen die vier durch die ganze Welt.
Falls der Diesel knapp wird, kommt es auch vor, dass Ophelia und Marie die Ruder übernehmen. Ophelia tut dies freudig aus Fitness-Gründen und Marie war sich sowieso klar darüber, dass eine Weltreise ohne Geld und Chemie kein Zuckerschlecken wird. Ida und Cilli verwirklichen sich dafür in der Küche und als Innenarchitektinnen. Als sie zufällig bemerken, dass das rhythmische Schlagen der Ruder und das Klappern der Kochtöpfe außergewöhnlich gut mit den Umdrehungen der Bohrmaschine harmonieren ist ihre neue Leidenschaft geboren: die Musik. Das erste gemeinsame Musik-Stück ist geboren. Nach einigen Versuchen entsteht ein Musik-Programm, das sich sehen lassen kann. Seitdem ist Geldmangel ein Fremdwort, denn die vier befahren sämtliche Gewässer der Welt und geben Auftritte überall dort, wo sie mit ihrem Schiff hinkommen. Bei so einer Reise, die sogar nach Übersee führte, ergab sich auch der "glückliche" Umstand, dass sie an der Titanic vorbeikamen, der das gleiche Schicksal wiederfahren war, wie es ihnen vor einiger Zeit passiert war. Die Passagiere waren nicht mehr zu retten, aber die vier zögerten nicht, den Rumpf der Titanic zu bergen und baulich in ihr Donau-Dampfschiff zu integrieren. Seitdem hat der Luxus an Bord Einzug gehalten. Dass die Welt immer noch versucht die Titanic zu bergen und zu heben ist ihnen dabei ein Rätsel, denn da ist ja eh nichts mehr.