Geschichte
Wie alles anfing und wie alles weitergeht

Ausstellung im KunstRaum Schwesternhausgasse 1
NN war vor Or
WENN DAS PORTRÄT AUCH NOCH MUSIK MACHT
Ausstellung | Golly Hertlein und Brigitte Simbeck: Werke im Klostertor.
Neumarkt – Klassische Kunst trifft Moderne – dieses Motto begleitet die Ausstellung von Brigitte Simbeck und Golly Hertlein. Nun zeigen sie erstmals ihre Bilder in Neumarkt im Klostertor. Es war ein starker Kontrast, den die Kunstinteressierten am Freitag erlebten. Zum einen die alte Kunst der Radierung aus dem 15. Jahrhundert, zum anderen die digitale Malerei, am Puls der Zeit.
Golly Hertlein hat vier Porträts des Komponisten John Cage gestaltet – mit QR-Code. Sobald dieser mit dem Handy eingescannt wird, ertönt Musik. Das Besondere daran: „Je mehr Leute es machen desto populärer wird es“ (Anmerkung des Interviewten: Hörfehler – ich sagte nicht ‚populärer‘, sondern ‚opulenter‘), erzählt der Künstler. Er sei selbst gespannt, wie es sich letztendlich anhöre. Hertlein ist neben seiner künstlerischen Tätigkeit auch noch leidenschaftlicher Komponist, Musiker und Schriftsteller – schon seit seiner Kindheit.
Auch bei Brigitte Simbeck begann die Liebe zur Kunst sehr früh. Was sie fasziniert? „Man fängt an zu arbeiten, und dann entsteht etwas“, sagt sie lächelnd. Alles, was Simbeck malt, entspringt ihrer Fantasie. In liebevoller Kleinstarbeit bringt sie diese Fantastereien aufs Papier.
Die Stücke, die sie nun in der Ausstellung präsentiert, haben ein paar Jährchen auf dem Buckel. Vor 20 Jahren fertigte die Künstlerin diese Radierungen an, bewertete sie jedoch kritisch als „nicht würdig“. Ihre Unterstützer sahen das anders und bestärkten sie, die Werke der Öffentlichkeit zu zeigen.
Nun ist der Moment gekommen, in einer gemeinsamen Ausstellung mit Golly Hertlein. Die beiden kennen sich schon lange und haben einen ähnlichen Geschmack. Das Highlight bleibt der Spagat zwischen Tradition un d Moderne, der die ersten Betrachter bei der Vernissage am Freitag besonders faszinierte: Sie habe so diese Kombination von Kunst und interaktiven Elementen noch nie gesehen, sagt Besucherin Anne Ruff. „Aber es ist eine richtig tolle Ausstellung.“
Die Ausstellung im Kunstraum. Klostertor kann bis 15. März besucht werden. Donnerstags und freitags hat sie von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 – 13 Uhr. (lott)
Hommage à John Cage: So oder auch ganz anders könnten sich die vier gescannten Bilder anhören (bitte anklicken!)