Geschichts-Archiv

1997 01.05.

Der Teich

Weil einer der uralten Apfelbäume mitten im Garten während eines Sturms seinen Geist aufgegeben hatte und wir mit der riesigen Wiesenfläche nicht wirklich etwas anfangen konnten, beschlossen Hanne und ich, einen Schwimmteich anzulegen, der so nebenbei auch noch zu einem Biotop werden sollte. Gesagt, getan: Es war ja jener Mitbewohner ausgezogen, dessen Standardsatz "es gibt Wichtigeres zu tun!" gelautet hatte. 

Anfangs sah das Gewässer mit der gewaltigen Steinumrandung recht karg und trist aus, aber wir ließen dem Teich die Chance, sich aus eigener Kraft zu entwickeln. Im Hintergrund sitzt einer unserer frühen spektakulären Gäste aus der Vogelwelt: leider recht unscharf aber trotzdem zu erkennen: ein Mandarin-Erpel.

Natürlich durften wir wie schon so oft zuvor Häme und Ignoranz belächeln: Ein anderer ehemaliger Mitbewohner schenkte uns eine Plastikente und eine Lockpfeife nebst dem Kommentar, dass sich das die Natur schon wieder zurückhole. Kann sein und wird sein, aber wir werden's nicht erleben. Und wenn sich die Menschheit in Bälde selbst abgeschafft haben wird, holt sich der ganze Planet die ganze Natur zurück – und das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Ende von Neid und Missgunst sein. Übrigens besucht uns jedes Jahr im Frühling ein Entenpärchen, das vielleicht gerne nisten würde, aber leider von unserem Fritzi-Hund vertrieben wird. Einer Plastikente wäre der Hundelärm natürlich egal …

Teichumrundung im Frühjahr 2023 – bitte anklicken.