Geschichts-Archiv

1991 31.12.

Zehn Jahre danach

Mittlerweile waren die verbleibenden 4 auf 3 (Hans, Hanne, Golly) geschrumpft, hatten mit diversen anderen Menschen (Gunther und später Mikesch und Franz) ein Zusammenleben versucht, was auch ganz gut geklappt hätte, wenn da nicht immer dieses merkwürdige zwischenmenschliche Gift im Spiel gewesen wäre.

Die Kneipenbühne war zur festen kulturellen Instanz im Landkreis geworden, das Publikumsinteresse hatte etwa im selben Maß abgenommen ... Beim 10-jährigen Bestehen (das mit einem rauschenden Sommerfest für Vereinsmitglieder und Freunde des Hauses begangen wurde), konnte man jedoch nicht ohne Stolz auf ein im Großen und Ganzen fertig renoviertes Anwesen blicken, auf das neu eröffnete kleine Tonstudio, auf viele kulturelle Highlights. Künstler waren in der Kneipenbühne aufgetreten, die später weit über die regionalen Grenzen bekannt werden sollten: der Jazzdrummer Wolfgang Haffner zum Beispiel, oder Ottfried Fischer und Gabi Lodermeier, um nur einige wenige zu nennen (wer mag, kann in der Konzertchronologie stöbern: ebenfalls unter "Was war".)

Eine Zeitlang gab es sogar eine kleine Monatsschrift, den"Knopf" (das ist die Abkürzung für "Kneipenbühne Oberpfalz"), ein Programmheft und Diskussionsforum, ein Forum für Gedichte, Cartoons und Geschichten, Ernsthaftes und Nonsens: man brachte es auf ganze drei Jahrgänge! Dann allerdings wurde es den beiden Knopfmachern Mikesch und Golly zu viel - leider brachte sich nach der bekannten Anfangseuphorie sonst niemand mehr mit Beiträgen ein - und das Zusammenpuzzeln einer passablen Zeitschrift grenzt für nur zwei Mitarbeiter an Selbstausbeutung.