Veranstaltungskritiken

Zuletzt gab es in der vollen Kneipenbühne Musikkabarett mit Angel und Provinsky: Ein unglaublich gut eingespieltes Paar, das jederzeit in der Lage ist, auf Publikumszurufe zu reagieren und aus dem Stegreif zu blödeln, präsentierte auf höchstem musikalischem Niveau eine Feuerwerk altbekannter Ohrwürmer aus 50 Jahren Popgeschichte. Gut gelaunt und stets auf das Tagesereignis (die Prinzenhochzeit in Holland) anspielend, hatte die Holländerin Angelique Verdel von Anfang an die Lacher auf ihrer Seite. Sehr faschingsmäßig war allerdings die Wahl des Mr Oberweiling – und vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Das wirklich Witzige an den beiden jedoch: sie sangen und spielten perfekt und nahmen nichts von dem, was sie taten, ernst. So brach mitten in der Louis-Armstrong-Nummer „What A Wonderful World“ das Chaos in Form von Babygeschrei aus, da machte Provinsky einen auf Whitney Huston, um sogleich mit der engelschönen Angel auf Teufel komm raus zu streiten, Musicaltexte wurden wörtlich ins Deutsche übersetzt und auf diese Weise als hochgradiger Schwachsinn geoutet. Die beiden brachten doch tatsächlich das Kunststück fertig, mit dem geringst möglichen Aufwand (ein Klavier, zwei Stimmen), das Publikum zwei Stunden lang atemlos staunend bei bester Laune zu halten.