Veranstaltungskritiken

Würdigung vergangener Veranstaltungen in der Kneipenbühne:

2014 07.03.

Albert Mühldorfer – Peter Knoll

Wenn sich ein betrunkener Autofahrer am Straßenrand übergeben muss und dieser Vorgang zufällig von einer Polizeistreife registriert wird, ist das für die Beamten ein gefundenes Fressen … Über eine solche Aussage, wie sie sinngemäß in einem Polizeibericht der hiesigen Presse zu finden war, ist für den Oberpfälzer Albert Mühldorfer zurecht voll des Lobes; denn Feststellungen wie diese sind für ihn, der den Mitmenschen seines kulturellen Umfeldes stets akribisch aufs Maul schaut, Juwelen hoher künstlerischer Aussagekraft. 
Der Wortakrobat, der in seinen Mundart-Gedichten und -Kurzgeschichten ständig mit hinterfotzigen Wendungen aufwartet, gastierte am Samstag in der fastenzeitgeschädigten Kneipenbühne. Mühldorfer spezialisierte sich in seiner Lesung auf Beziehungsgeschichten, mit denen er etwa in diversen „Frühstücksdramen“ versteinerte Eherituale durchleuchtete und gnadenlos entlarvte. 
Ihm zur Seite, kurzfristig eingesprungen für den verhinderten „Negerländer“ Heinz Grobmeier, stand Peter Knoll, ein mit allen Wassern gewaschener Multiinstrumentalist, der auf Gitarre, Klavier, Balafon und schier unzähligen anderen, oft merkwürdigen Instrumenten wie beispielsweise einem Schierlingsdidgeridoo oder einem Hunsrückpsalterium den köstlich kurzweiligen literarischen Abend bereicherte.