Was lief?

Diphilister

28.
Okt

Diphilster sind (v.l.n.r.): Wolfman Sakowski (guitar), Prof. Dschango (drums), Fred Ziegler (bass), Peter Viebig (keys). Die Nürnberger Künstlercombo (bei den Bandmitgliedern handelt es sich um Lebens-, Wort- und bildende Künstler) besteht schon seit über zehn Jahren. Unter dem Namen KrUnK hat sie die CD "Wurst Cluss Musuc" veröffentlicht. Zuvor war sie kurzfristig auch unter den Namen Xund und United Artists aktiv. Diphilister haben sich dem Dada-Rock verschrieben. Verschiedenste musikalische Stilrichtungen und Texte in vielen Sprachen kennzeichnen das Diphilister-Programm, darunter auch die deutschsprachigen Hits "Fußbad ist unser Leben", "Heino" und "Kloß mit Soß".

Presse:

AZ Wochenende 20./21. 7. 2002 N - Kultur
Spaßprojekt mit Niveau: Eine CD des Nürnberger Künstler-Quartetts Krunk
Seit dem Auseinanderbrechen von Peter Angermanns Offizieller Polkakapelle sind diese Launemacher Nürnbergs legitime Statthalter für künstlerischen Krach. Mehr noch, "Krunk", das Quartett um den Gelb-Künstler Fred Ziegler (Bass, Gesang), den Konstruktivisten Wolf Sakowski (Gitarre, Gesang), Comic-Maler Thomas Lunz (Schlagzeug, Gesang) und den Keyboarder Peter Viebig, als Journalist zweifellos Außenseiter in der Viererbande - hat sein Spaßprojekt auf Vordermann gebracht. Die neue CD "Wurst Cluss Musuc" (Knopfstudio) ist eine wunderbare Wurstmaschine.
Ihre musikalische Vergangenheit wollen (und können) die Vier nicht leugnen. Wo sie spielen, wackelt Papas Garage vor Rock-Erinnerungen. Sakowskis Gitarre stochert effektvoll im Psychedelic-Nebel, die anderen leisten sich den Charme unbehandelter Songs mit Charakter, jenseits der Wisch-und-weg-Gefahr. Von dreckigem Geld ist da die Rede und schmutziger Wäsche, die man nicht waschen will. Die "Schokoladenweisheit" wird mit Randstein-Stimme besungen und reichlich schräg die entscheidende Frage dreistimmig gestellt: "Heino, wo ist Heino?" Ironie auf Krunkenschein.
Gestern spielte Krunk zur Eröffnung der "Weltenburger Spuren", einer Gruppenschau von 17 Künstlern (darunter Fred Ziegler), im Klosterhof, am morgigen Sonntag stellt man die CD beim Künstlerfest Großweidenmühlstraße in der Galerie Bernsteinzimmer vor (21 Uhr). daer


NZ 26.7.2002
Die Band der bereits ein bisschen Berühmten
Nürnbergs Supergruppe heißt „Krunk“ und rekrutiert sich aus bildenden Künstlern
Diese Jungs haben ihre Band nicht gegründet, um berühmt zu werden. Das sind sie schon. Die Maler Wolfgang Sakowski („Wolfman“), Fred Ziegler („Yellowman“) und Thomas Lunz („Mineral Water Man“) haben sich in der Künstlerszene der Dürerstadt fest etabliert, der Journalist Peter Viebig („NZ-Man“) zählt zu den einflussreichsten Lokalreportern Nürnbergs.
Eigentlich hätte die Combo ja „United Artists“ heißen sollen. Weil aber Viebig kein Künstler ist, sondern „nur“ Zeitungsschreiber (und nebenbei der musikalisch mit weitem Abstand Begabteste), wurde dieser Name wieder abgewürgt. So kleinlich können Künstler sein. Stattdessen heißt die Band nun „Krunk“. Wahrscheinlich, weil sie glaubt, Krunk sei Punk. Dazu muss man wissen: Die Herren sind allesamt um die fünfzig. Dafür können sie nichts. Aber dafür, dass sie um das Jahr 1979 herum aufgehört haben, zeitgenössische Musik zu hören, können sie schon was. „Krunk“ ist ein Name, den sich vielleicht 1982 eine Schülerband gegeben hätte, die vorher „Mathe-Leistungskurs All Stars“ hieß.
Genug gespottet! Der Inhalt ist viel besser als die Verpackung! Man denke nur ja nicht, die Jungs spielten einfach nur Greatest Hits und alte Heuler nach. Den Siebzigern und dem Blues-Rock sind sie zwar verpflichtet, aber sie machen neue Musik im alten Stil. Eigene Stücke, jawohl! Da gibt es keine kilometerlangen Gitarrensoli. Alles Ausufernde, Schwammige und Allzubreite, was uns die Siebziger so verleidet hat, wird sorgfältig vermieden.
Spitze ist Sakowski an der Gitarre. Kurz und knackig, die Riffs werden nur angerissen, nicht zum Heulen und Brüllen gebracht. Beschränkung auf das Wesentliche ist das wichtigste Stilmerkmal von Krunk. Das Zweitwichtigste ist die Freude am Zitat. Viebig sorgt für die Unterwasser-Orgel der Doors, Ziegler lässt den Bass poltern wie weiland Jack Bruce und sorgt für soliden Rhythmus, so dass der Schlagzeuger dieser Aufgabe enthoben ist. Lunz spielt, was besonders schwierig ist, ein „kommentierendes“ Schlagzeug wie Ringo Starr bei Sgt. Pepper. Und trotz all dieser Vergleichsmöglichkeiten klingt dieser Sound nicht geklaut, sondern frisch und ursprünglich. „Wurst Cluss Musuc“ (Knopfstudio), das erste Album von Krunk, kann man auch einem Zwanzigjährigen schenken, ohne sich zu schämen. Das Beste ist: Diese Band klingt ausbaufähig, hat Entwicklungsmöglichkeiten. Vielleicht traut sie sich mit dem zweiten Album etwas näher an die Gegenwart heran. Vielleicht macht sie dann deutsche Texte. Und vielleicht hört sie auf, die Dire Straits nachzuahmen.

Datum:

28.10.06

Uhrzeit:

20:30 Uhr

Eintritt:

8 €

Noch freie Sitzplätze:

0